Nach Frankreich will auch der Tschad seine Truppen aus dem westafrikanischen Mali abziehen. Präsident Idriss Deby sagte in einem am Montag von mehreren französischen Medien veröffentlichten Interview, seine Streitkräfte hätten «ihre Mission erfüllt».
Der tschadische Staatschef fügte hinzu, die Soldaten seines Landes seien nicht dazu ausgebildet, gegen die nun in Mali aktiven Guerilla-Gruppen und deren Kriegstaktiken in den Kampf zu ziehen.
Auch das Parlament des Tschads verlangt den schrittweisen Abzug aus Mali. Die Regierung solle den Rückzug der bewaffneten Streitkräfte «binnen einer vernünftigen Frist» vorbereiten, hiess es in einer nahezu einstimmig verabschiedeten Resolution vom Montag. Zugleich sollten Vorkehrungen für die Sicherheit des eigenen Landes getroffen werden.
Erst am Freitag waren drei Soldaten aus dem Tschad bei einem Selbstmordanschlag in der nordmalischen Stadt Kidal ums Leben gekommen. Das Land in Zentralafrika hatte 2000 Mann in Mali stationiert und somit das grösste afrikanische Kontingent in das Krisenland entsandt.
Frankreich hatte erst vergangene Woche angekündigt, mit dem Abzug seiner 4000 Soldaten zu beginnen. Bis Mitte Juli soll die Hälfte der Truppen wieder in der Heimat sein. Die Streitkräfte waren seit Januar im Einsatz, um radikale Islamisten aus dem Norden Malis zu vertreiben.
Sie hatten die strategisch wichtigen Städte Timbuktu, Gao und Kidal innerhalb von kurzer Zeit wieder unter Kontrolle gebracht. Jedoch geben die Dschihadisten nicht auf und verüben nun immer häufiger Selbstmordattentate.