Auch US-Justizministerium untersucht Hochfrequenzhandel

Nach der Finanzaufsicht und der US-Bundespolizei FBI nimmt nun auch die amerikanische Staatsanwaltschaft den umstrittenen Hochfrequenzhandel unter die Lupe. Das gab US-Justizminister Eric Holder am Freitag vor einem Kongressausschuss bekannt.

Die Börse in New York (Archiv) (Bild: sda)

Nach der Finanzaufsicht und der US-Bundespolizei FBI nimmt nun auch die amerikanische Staatsanwaltschaft den umstrittenen Hochfrequenzhandel unter die Lupe. Das gab US-Justizminister Eric Holder am Freitag vor einem Kongressausschuss bekannt.

Es werde untersucht, ob die besonders schnellen Computergeschäfte die Gesetze zum Insider-Handel verletzen, sagte Holder in Washington. Das FBI hatte am Montag bestätigt, dass es seit Monaten entsprechende Ermittlungen vorantreibe. Auch die Börsenaufsicht SEC und die Derivateaufsicht CFTC haben mit Prüfungen begonnen.

Bei den Ermittlungen geht es darum, ob einfache Investoren gegenüber den Hochfrequenzhändlern mit ihren Computeralgorithmen im Nachteil sind. So wird geprüft, ob diese ihr Wissen über anstehende Kundenaufträge nutzen, um zuvor noch Geschäfte zu eigenen Gunsten zu machen („Front Running“).

Das FBI untersucht, ob auch andere Vergehen vorliegen. Dazu gehört, ob die Reihenfolge der Aufträge manipuliert oder Scheingeschäfte getätigt werden, um Aktivität am Markt vorzugaukeln („Spoofing“).

Der Hochfrequenzhandel ist seit längerem Gegenstand von Diskussionen. In den USA hat sich die Debatte in der vergangenen Woche wegen der Veröffentlichung des Buchs „Flash Boys“ des Bestseller-Autors Michael Lewis intensiviert und erreicht nun eine breitere Öffentlichkeit.

Lewis wirft Hochfrequenzhändlern vor, den Markt zu manipulieren. Befürworter der Handelsmethode weisen dies zurück. Sie argumentieren, der Hochfrequenzhandel erhöhe die Liquidität und nutze damit den Märkten.

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