Nach Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath und Direktor Jürg Baumgartner verlässt nun auch Vizedirektor Franz Brunner die Basler Verkehrsbetriebe (BVB). Er geht wegen Pflichtverletzungen, welche die Basler Finanzkontrolle (Fiko) Ende Jahr aufgedeckt hatte.
Laut einer BVB-Mitteilung vom Montag hatte Brunner angeboten, das Arbeitsverhältnis aufzulösen. Mit diesem Schritt ziehe Vizedirektor Brunner die Konsequenzen aus den Ergebnissen und den Diskussionen rund um den Fiko-Bericht, teilten die BVB mit. Brunner habe inzwischen festgestellt, dass das angeschlagene Vertrauen in seine Person trotz allen Bemühungen nicht mehr wiederherzustellen war.
Gegenüber den Mitarbeitenden habe Brunner erklärt, er habe Fehler gemacht, die er bedaure. Mit seinem Weggang wolle er der BVB und sich selber einen Neustart ermöglichen.
Der Verwaltungsrat habe den Entscheid Brunners akzeptiert. Brunner geht auf spätestens Ende November. Er beziehe keine Abgangsentschädigung, schreiben die BVB weiter. Seine Stelle werde nun neu ausgeschrieben.
Mehrere Pflichtverletzungen
Der heute 49-jährige Brunner war während mehr als 12 Jahren bei der BVB als Leiter Finanzen angestellt. Anfang 2013 war er zum Vizedirektor befördert worden.
Im Fiko-Bericht waren mehrere Vorfälle im Verantwortungsbereich von Brunner erwähnt worden. Es ging dabei um einen Dienstwagen, Praktika-Stellen für Söhne oder Überzeitauszahlungen. Zudem seien vier Auftragsvergaben von rund 1,7 Millionen Franken ohne Submissionsverfahren erteilt worden.
Gegen Brunner lief eine disziplinarische Untersuchung. Laut BVB kam diese zum Schluss, dass die im Fiko-Bericht beschriebenen Pflichtverletzungen eine fristlose Entlassung des Vizedirektors nicht rechtfertigten.
BVB
-Spitze weg
Laut der Mitteilung ist die einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses in diesem Fall eine von drei Optionen gemäss Personalgesetz. Der Verwaltungsrat hätte sich stattdessen auch für eine Bewährungsfrist oder eine ordentliche Kündigung entscheiden können.
Die Fiko hatte der Spitze der BVB vorgehalten, vereinzelt kantonale Gesetze und Verordnungen nicht einzuhalten und Kompetenzen zu überschreiten. Verwaltungsratspräsident Gudenrath trat daraufhin zurück.
Direktor Baumgartner kündigte kurze Zeit später seinen Rücktritt an. Er wurde dann aber entlassen, nachdem bekannt wurde, dass er Mitarbeiterinnen mit SMS belästigt haben soll.