Nach anderen Internetfirmen hat auch Yahoo Zahlen zu Anfragen der US-Behörden nach Nutzer-Informationen veröffentlicht. Demnach erhielt das Unternehmen von Dezember 2012 bis Ende Mai dieses Jahres zwischen 12’000 und 13’000 solcher Anträge.
Dazu zählten auch Anfragen von Polizeibehörden, die in Mord- oder Betrugsfällen ermitteln, ebenso wie Anträge nach dem Auslandsspionagegesetz FISA. Dies schrieben Yahoo-Chefin Marissa Mayer und Rechtsberater Ron Bell in einem Firmenblog.
«Wie alle Firmen darf Yahoo aus rechtlichen Gründen die Anzahl der FISA-Anfragen nicht separat kenntlich machen, weil deren Zahl der Geheimhaltung unterliegt», heisst es weiter. «Allerdings ermutigen wir die US-Regierung nachdrücklich, ihren Standpunkt in dieser Sache zu überdenken.»
Zuvor hatten bereits Facebook, Microsoft und Apple erste Zahlen zum Ausmass der geheimen Anfragen veröffentlicht. Yahoo gab im Gegensatz zu ihnen nicht an, wie viele Kunden-Konten betroffen waren.
Die Zeitungen «Guardian» und «Washington Post» hatten geheime Dokumente veröffentlicht, die den Eindruck erwecken, dass der US-Geheimdienst NSA in grossem Stil Nutzerdaten bei amerikanischen Internet-Unternehmen abgreift. Die Firmen bestreiten vehement, dass die NSA einen direkten Zugang zu ihren Servern habe. Man übergebe Informationen nur auf einzelne Gerichtsanordnungen hin, betonen sie.