Audi fährt seine Aktivitäten im Rennsport aus Kostengründen stark zurück. Die VW-Tochter beendet per Ende Saison ihr Engagement in der Langstrecken-WM, was auch Werkfahrer Marcel Fässler betrifft.
Zu diesen Langstreckenrennen gehören unter anderen die 24 Stunden von Le Mans. Diese hat Fässler, der Langstrecken-Weltmeister von 2012, als Audi-Werkfahrer dreimal gewonnen: 2011, 2012 und 2014. Der 40-jährige Schwyzer konnte und wollte sich am Mittwoch nicht öffentlich äussern, da er selber noch nicht weiss, wie es für ihn künftig weitergeht.
Seit 1998 gelangen Audi insgesamt 13 Siege bei den 24 Stunden von Le Mans. Bei 185 Renneinsätzen erzielten die Audis 106 Siege, 80 Pole-Positions und 94 schnellste Rennrunden. Zweimal gewannen die Hybrid-Rennwagen R18 e-tron quattro die FIA-Langstrecken-WM. Von 2000 bis 2008 sicherte sich Audi neunmal in Folge den Titel in der American Le Mans Series, die in dieser Zeit weltweit bedeutendste Rennserie für Le-Mans-Prototypen.
Neu in Formel E dabei
Den Rückzug nach 18 Jahren in der Langstrecken-Weltmeisterschaft gab Audi-Chef Rupert Stadler vor rund 300 Mitarbeitern der Motorsport-Abteilung bekannt. Als Grund verwies er auf die aktuellen Belastungen für die Marke im Abgasskandal. Es sei jetzt wichtig, auf das zu fokussieren, was Audi in den kommenden Jahren wettbewerbsfähig halte.
Als Teil der Neuausrichtung seiner Motorsport-Strategie wolle sich Audi künftig an der Elektroauto-Rennserie Formel E beteiligen. «Das Rennen um die Zukunft tragen wir elektrisch aus», sagte Stadler am Mittwoch. Unangetastet bleibt das Engagement in der DTM.
Zuvor hatte bereits das «Handelsblatt» berichtet, mit dem Rückzug aus der Langstrecken-WM könne Audi rund 300 Millionen Euro im Jahr einsparen. Zu dieser Summe äusserte sich der Autobauer jedoch nicht.