Audi verdient weniger Geld – Kampfansage an BMW

Audi überweist für 2013 weniger Geld an die Konzernmutter Volkswagen. Trotzdem bleibt die Marke für VW extrem wichtig und steht für fast die Hälfte des operativen Gewinns. Doch einfacher werden die kommenden Monate wohl kaum.

Audi-Konzernchef Rupert Stadler am Dienstag vor den Medien (Bild: sda)

Audi überweist für 2013 weniger Geld an die Konzernmutter Volkswagen. Trotzdem bleibt die Marke für VW extrem wichtig und steht für fast die Hälfte des operativen Gewinns. Doch einfacher werden die kommenden Monate wohl kaum.

Audi hat 2013 trotz neuer Rekordverkäufe weniger Geld verdient. Vor allem hohe Investitionen, Rabatte und die grosse Nachfrage nach kleineren Modellen bremsten die VW-Tochter deutlich ab.

Und einfacher dürfte es in diesem Jahr nicht werden. Zwar sagte Konzernchef Rupert Stadler am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Ingolstadt ein Umsatzplus voraus, eine Prognose für den Gewinn verkniff sich der Konzernchef jedoch.

An einem Ziel hält der Manager aber trotz aller Probleme fest: Bis 2020 will er am Rivalen BMW vorbei auf den ersten Platz der drei deutschen Nobelhersteller.

«Der Wettbewerb im Premiumbereich ist intensiver denn je», sagte Stadler. Die drei deutschen Oberklassehersteller BMW, Daimler und Audi seien weltweit führend. «Wir stacheln uns gegenseitig an. Wir nehmen uns intensiv wahr und das ist auch gut so.»

Kurzfristige Erfolge seien für ihn nicht so wichtig. «Wir kämpfen für den Sieg», sagte Stadler. Bisher liegt im Dreikampf der Unternehmen BMW vorn. Auch BMW dürften in der kommenden Woche (Dienstag) wie Audi trotz neuer Absatzrekorde sinkende Gewinne präsentieren. Und die Gründe für den erwarteten Rückgang sind denen bei Audi sehr ähnlich.

Audi verkaufte 2013 rund 1,57 Millionen Autos, gut 8 Prozent mehr als 2012 und mehr als je zuvor in der Firmengeschichte. In höhere Gewinne konnte Audi das nicht ummünzen. Gründe für den Gewinnrückgang von knapp 8 Prozent auf gut 4 Mrd. Euro gibt es einige.

«2013 stand vor allem im Zeichen der Expansion und neuer Standorte», sagte Stadler. Es waren unter anderem die hohen Ausgaben für neue Fabriken und den Ausbau der Produktion, die den Gewinn schrumpfen liessen. 3,6 Milliarden Euro, 10 Prozent mehr als 2012, investierte der Konzern.

Kleines Auto, weniger Geld

Doch nicht nur die Investitionen drückten auf die Bilanz. Der Umsatzanstieg von gut zwei Prozent auf knapp 49,9 Mrd. Euro geht nach Angaben von Finanzvorstand Axel Strotbek vor allem auf das Konto der wachsenden Nachfrage nach der neuen Variante des A3.

Das kleinere Auto bringt allerdings weniger Geld in die Kasse als etwa grosse Limousinen oder Geländewagen. Zudem machten sich die Preisnachlässe bemerkbar, mit denen vor allem auf den schwachen europäischen Automärkten um Kunden gebuhlt wird.

Der Wettbewerb zwischen den Herstellern ist hier noch schärfer als ohnehin schon. «Dieser Entwicklung, die mit entsprechendem Preisdruck einhergeht, können wir uns nicht vollständig entziehen», sagte Strotbek.

Man beteilige sich aber nicht an «Rabattschlachten». Im Vergleich gerade zu den gebeutelten europäischen Autoherstellern abseits der Oberklasse hat Audi allerdings eher Luxusprobleme. Pro Auto verdienen die Ingolstädter nach wie vor sehr ordentlich.

Sichtbar ist das in der sogenannten Umsatzrendite, die den Umsatz in ein Verhältnis zum operativen Gewinn setzt. Diese Ebit-Marge lag bei Audi 2013 mit 10,1 Prozent zwar unter dem Wert von 2012, aber deutlich über der Marge, die die Pkw-Sparte von Daimler, Mercedes Benz Cars, einfuhr. Dort lag die Marge bei 6,2 Prozent. Wie hoch sie bei BMW ausfallen wird, ist spätestens kommende Woche klar.

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