Das Auengebiet am Rhein in Rietheim AG kann für 9,38 Millionen Franken renaturiert werden. Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag den kantonalen Kostenanteil von 2,08 Millionen Franken mit 103 zu 8 Stimmen bewilligt. Der Bund bezahlt 4,8 Millionen Franken.
Pro Natura und weitere private Organisationen steuern 2,5 Millionen Franken bei. Das Renaturierungsprojekt „Chly Rhy“ in Rietheim im Bezirk Zurzach gilt als wichtiges Teilstück des Auenschutzparks Aargau.
Im Parlament wurde das Projekt über alle Parteigrenzen hinweg gelobt. Es sei „eine sehr gute Sache“, hiess es.
Die Aue an der schweizerisch-deutschen Landesgrenze liegt an der letzten freien, ungestauten Fliessstrecke am Hochrhein zwischen Bodensee und Basel. Ein wichtiger Bestandteil dieser Aue ist der rund 1,5 Kilometer lange Seitenarm „Chly Rhy“.
Das ehemals ausgedehnte Feuchtgebiet im Mündungsbereich des „Chly Rhy“ wurde in den 1960er Jahren wegen eines geplanten Kraftwerksbaus aufgefüllt und zerstört. Seither wird es nur noch bei sehr hohen Wasserständen im Rhein geflutet, wie es im Projektbeschrieb heisst.
Neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Die Aufwertung des Flussraums werde einer grossen Zahl seltener und gefährdeter Tier- sowie Pflanzenarten eine neue Lebensgrundlage bieten.
Die Aufwertung des Rheins sei von überregionaler Ausstrahlung und erhöhe die Qualität der Erholungsräume und damit die Standortqualität des Zurzibietes, erläuterte der Regierungsrat.
Das Bauprojekt wurde in enger Zusammenarbeit mit Naturorganisationen und Vertretern des Gemeinderates und betroffenen Landwirten ausgearbeitet.