Auf den düsteren Spuren der Kriminalität im Römischen Reich

Mord und Totschlag, Raub und Betrug – in römischer Zeit mussten sich die Menschen vor einer Vielzahl krimineller Machenschaften in Acht nehmen. Eine Sonderausstellung im Vindonissa-Museum in Brugg AG führt auf die Spuren des antiken Verbrechens und der harten Strafen.

Wie vor 2000 Jahren: Römische Legionäre in Windisch (Archiv) (Bild: sda)

Mord und Totschlag, Raub und Betrug – in römischer Zeit mussten sich die Menschen vor einer Vielzahl krimineller Machenschaften in Acht nehmen. Eine Sonderausstellung im Vindonissa-Museum in Brugg AG führt auf die Spuren des antiken Verbrechens und der harten Strafen.

Die internationale Sonderausstellung „Gefährliches Pflaster – Kriminalität im Römischen Reich“ ermöglicht den Besuchenden erstmals einen Einblick in die Kriminalität, die das Leben der Römer unsicher machten.

So zeigt das Vindonissa-Museum archäologische Funde und antike Textquellen zu Verbrechen, Strafverfolgung und Rechtsprechung im Römischen Reich. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit internationalen Museumspartnern.

Die römische Bevölkerung lebte in täglicher Bedrohung durch kriminelle Machenschaften aller Art. Betrügereien, Einbrüche oder Mord und Totschlag waren keine Seltenheit, wie das Vindonissa-Museum schreibt.

Die Hilfesuchenden waren meist auf sich allein gestellt. Der Arm des Gesetzes war sehr kurz. Eine Polizei im heutigen Sinne existierte nicht. Knochen von Hingerichteten, Handschellen und Falschmünzerförmchen sind Zeugen dieser unsicheren Epoche.

Alter Wunsch nach Sicherheit

Belege für den damit verbundenen Wunsch nach Sicherheit liefern Schlüssel aus Augst BL, ein Fenstergitter aus Hölstein BL oder die Überreste eines 2000 Jahre alten Wachhundes aus Ennetbaden AG.

Dem erwischten Übeltäter drohten harte Strafen. Hilflose Opfer griffen oft zu Selbstjustiz und okkulten Praktiken. Noch heute sind auf kleinen Fluchtäfelchen Verwünschungen zu lesen, welche Täter bestrafen und das erlittene Unrecht sühnen sollten.

Harte Strafen

Konnte ein Krimineller gefasst werden, durfte er weder auf Gerechtigkeit noch auf Milde hoffen. Das römische Recht verfügte über einen umfangreichen Strafenkatalog.

Zwangsarbeit, harte Körperstrafen oder Exil wurden oft verhängt. Auf Falschmünzerei stand gar die Todesstrafe. Die grausamen Exempel sollten Verbrecher abschrecken – allerdings mit mässigem Erfolg.

Die Sonderausstellung im Museum dauert bis zum 3. März 2013. Im vor vier Jahren renovierten Museum sind auch das neue Modell des römischen Legionslagers von Vindonissa (dem heutigen Windisch) und 2000 Jahre alte, ausgegrabene Gegenstände zu bestaunen.

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