Unter den Eigentümern des Basler Agrochemie-Konzerns Syngenta brauen sich derzeit Ressentiments gegen den eingeschlagenen Kurs des Verwaltungsrates zusammen. In einer Umfrage machen rund zehn Prozent der Aktionäre ihrem Ärger mächtig Luft.
Aus der Befragung, welche die Vereinigung kritischer Syngenta-Aktionäre vor einigen Tagen durchgeführt hat und deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht wurden, geht hervor, dass 89 Prozent der befragten Investoren die Strategie des Unternehmen als gescheitert ansehen.
Rund 94 Prozent der Befragten, die etwa 20 Prozent der von institutionellen Investoren gehaltenen Aktien und etwa 10 Prozent der total ausstehenden Anteilsscheine repräsentieren, sind laut einen Communiqué vom Freitag der Ansicht, Syngenta habe es versäumt, die Interessen der Aktionäre zu vertreten.
79 Prozent der Umfrageteilnehmer unterstützen demnach den Verkauf des Basler Agrochemie-Konzerns. 98 Prozent favorisierten zudem an der kommenden Generalversammlung einen Wechsel im Verwaltungsrat.
Der Unmut einiger Investoren hat seine Ursachen in dem aktuellen Verhalten des Managements. Vor einigen Wochen hatte nämlich der Branchenprimus Monsanto versucht, Syngenta zu übernehmen. Damals war der US-Konzern mit seinen Kaufpreisofferten allerdings am Widerstand der Führungsmannschaft gescheitert und hatte schliesslich den Kampf um die Akquisition aufgegeben. Monsanto hatte den Kaufpreis nur noch nach Einblick in die detaillierten Finanzzahlen von Syngenta aufstocken wollen, was die Basler aber verweigert hatten.
Vor wenigen Tagen gab es dann – begleitet von einem Kursfeuerwerk bei den Syngenta-Aktien – Informationen, wonach diesmal ein chinesisches Unternehmen an dem Schweizer Konzern interessiert sei. Dies hatte die Diskussion um das Verhalten des Managements bezüglich einer Übernahme von Syngenta erneut angeheizt.