Die grösste US-Bank JPMorgan Chase muss nach ihrem milliardenschweren Handelsskandal die Risikokontrollen verschärfen. Die US-Notenbank Federal Reserve und die Regulierungsbehörde OCC forderten das Finanzinstitut am Montag auf, Mängel bei der internen Überwachung der Geschäfte zu beseitigen.
Strafzahlungen verhängten die Aufseher nicht, ebenso wenig erhoben sie Vorwürfe gegen einzelne Personen. Allerdings sollte das Geldhaus seine Spitzenmanager finanziell stärker für ungenügende Aufsicht zur Rechenschaft ziehen.
Zudem forderten Fed und OCC JPMorgan in einem anderen Verfahren auf, das Bankgeheimnis besser zu wahren und Geldwäsche stärker vorzubeugen. Die Bank sagte zu, innerhalb von 60 Tagen einen Plan zur Verbesserung der Kontrollen vorzulegen.
JPMorgan hatte im vergangenen Jahr mit riskanten Absicherungsgeschäften eines Londoner Händlers 6,2 Mrd. Dollar verloren. Das Spekulationsdesaster schadete der Reputation der Bank und belastete deren Aktienkurs.
Mit der Rüge der Behörden ist das Institut in dem Fall aber noch nicht alle Sorgen los. Sowohl das US-Justizministerium als auch die amerikanische Börsenaufsicht SEC und die britische Finanzaufsicht ermitteln weiter.
Die US-Behörden gehen derzeit auch verstärkt gegen laxe Kontrollen der Banken bei Geldwäsche vor. Dabei geht es um dubiose Transaktionen von Ländern, die wie der Iran mit Sanktionen belegt sind, sowie um Geschäfte mit Kunden, die Verbindungen zu Drogenschmuggel und Terrorismus haben.
Im Zusammenhang mit Geldwäsche-Vorwürfen hatten die beiden britischen Grossbanken Standard Chartered und HSBC Vergleichszahlungen über 667 Mrd. Dollar beziehungsweise 1,9 Mrd. Dollar zugestimmt. Das US-Institut Citigroup hatte sich wegen grösserer Versäumnisse eine Rüge eingehandelt.