Die Schweizer Atomaufsichtsbehörde ENSI hat den ersten Aktionsplan zu den gewonnenen Erkenntnissen aus der AKW-Katastrophe in Fukushima vorgelegt. Das ENSI will in diesem Jahr 28 der insgesamt 37 Prüfpunkte bearbeiten. Zahlreiche Prüfungen sind schon angelaufen.
Es geht um Themen wie Erdbeben, Überflutung, extreme Wetterbedingungen, lang andauernder Verlust der Stromversorgung oder Verlust der ultimativen Wärmesenke und der Kühlmittelversorgung, wie das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) am Donnerstag mitteilte.
Weitere Themen im Aktionsplan zu den „Lessons Learned“ sind Containment-Druckentlastung, Wasserstoffmanagement und Notfallmanagement auf schweizerischer Ebene. Behandelt werden auch die Themen Sicherheitskultur, Erfahrungsrückfluss, internationale Aufsicht und Kooperation sowie das externe Lager Reitnau AG.
Bis 2015 wolle man die 37 Prüfpunkte abarbeiten, sagte ENSI-Sprecher Sebastian Hueber auf Anfrage. „Wir zeigen im Aktionsplan auf, was wir in diesem Jahr angehen wollen.“
Das ENSI bearbeitet nach eigenen Angaben nun 80 Prozent der identifizierten Prüfpunkte und offenen Punkte. Weitere Nachweise zu Erdbeben, Hochwasser und extremen Wetterereignissen ermöglichten, die Anlagen auf Basis der neuesten Erkenntnisse eingehend zu beurteilen, hiess es.
Grundlage für Verbesserungen
Darauf gestützt würden allenfalls nötige Massnahmen zur weiteren Verbesserung der Sicherheit der Schweizer Atomkraftwerke initiiert und umgesetzt, wird Rosa Sardella, Leiterin des Aufsichtsbereichs Systeme, in der Medienmitteilung zitiert.
Seit März 2011 hat das ENSI mit mehreren Verfügungen für die AKW-Betreiber bereits Abklärungen und Massnahmen angeordnet. Die Sofortmassnahmen beinhalteten die Errichtung eines gemeinsamen, externen Notfalllagers für die Schweizer AKW.
Dazu gehören auch die erforderlichen anlagenspezifischen Anschlüsse und die Nachrüstung von Zuführungen zur externen Bespeisung der Brennelement-Lagerbecken.