Aufständische haben in der irakischen Stadt Samarra das Rathaus gestürmt und fünf Menschen getötet. Sie erschossen einen Polizisten und verschanzten sich anschliessend in dem Gebäude, wie die Polizei mitteilte.
Nachdem die Männer die Kontrolle über das Rathaus übernommen hatten, lieferten sie sich Gefechte mit den alarmierten Sicherheitskräften. Ein Selbstmordattentäter zündete vor dem Gebäude eine Autobombe und verletzte 47 Menschen, unter ihnen zahlreiche Sicherheitskräfte.
Die Aufständischen im Innern des Rathauses sprengten sich schliesslich ebenfalls in die Luft und rissen vier Geiseln mit in den Tod. Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand.
Samarra liegt etwa 110 Kilometer nördlich von Bagdad in der Provinz Salaheddin. Im knapp 60 Kilometer entfernten Tikrit waren bei einem ähnlichen Attentat Mitte Dezember ein Stadtratsmitglied und zwei Polizisten getötet worden.
In Salaheddin und anderen Provinzen des Landes kämpfen mehrere sunnitische Rebellengruppen gegen die mehrheitlich schiitische Regierung von Nuri al-Maliki. Die Minderheit der Sunniten im Irak fühlt sich politisch und wirtschaftlich diskriminiert und klagt über ungerechtfertigte Übergriffe durch die von den Schiiten dominierten Sicherheitskräfte.
Bei Gewalttaten im Irak wurden laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP seit Jahresbeginn mehr als 1770 Menschen getötet.