Aufstand in australischem Haftzentrum für Flüchtlinge

In einem australischen Haftzentrum für Flüchtlinge ist am Montag ein Aufstand ausgebrochen, nachdem ein Asylbewerber dort ums Leben gekommen war.

Im australischen Haftzentrum auf Christmas Island hat es einen Aufstand gegeben, nachdem ein anerkannter Asylbewerber auf der Insel ums Leben gekommen war. (Bild: sda)

In einem australischen Haftzentrum für Flüchtlinge ist am Montag ein Aufstand ausgebrochen, nachdem ein Asylbewerber dort ums Leben gekommen war.

Die Einwanderungsbehörde bestätigte am Montag, dass es einen «Aufruhr» im Haftzentrum von Christmas Island gebe, einer Insel im Indischen Ozean. Es werde daran gearbeitet, die Situation zu lösen. Der Behörde war von Verletzten zunächst nichts bekannt.

Menschen in dem Haftzentrum sollen dort Medienberichten zufolge Feuer gelegt, das Zentrum zertrümmert und die Kontrolle übernommen haben. Die Wachen sollen geflohen sein. Die Behörden wollten keine näheren Einzelheiten mitteilten, aber laut Radio Neuseeland (RNZ) bewaffneten sich die Aufständischen mit Schlagstöcken und Stangen.

Einer der Menschen in dem Zentrum sagte dem Sender, der Auslöser sei der Fund der Leiche eines kurdischen Flüchtlings aus dem Iran gewesen, nachdem dieser geflüchtet war. Es war zunächst unklar, wie der Mann ums Leben kam.

Häftlinge haben sich schon lange über die schlechte Behandlung in dem Haftzentrum beschwert, in dem mehr als 200 Menschen untergebracht sind.

Australien verfolgt harte Linie in der Flüchtlingspolitik

Die australische Regierung verfolgt eine harte Linie in der Flüchtlingspolitik, derzufolge Flüchtlinge, wenn sie per Boot nach Australien kommen wollen, zurückgeschickt oder sofort in Lager auf Inseln wie Nauru gebracht werden.

Ihnen wird die Einreise verweigert, selbst wenn sie als Flüchtlinge anerkannt werden. Seit dem vergangenen Jahr werden in Australien ansässige Ausländer, die wegen einer Straftat verurteilt wurden, ähnlich behandelt.

Neuseeland hat dagegen protestiert und darauf verwiesen, dass viele nach Jahrzehnten in Australien keine Verbindungen mehr zu ihrem Heimatland hätten.

Nächster Artikel