Das Schweizer Katamaran-Duo Nathalie Brugger und Matias Bühler startet mit einem Laufsieg in den olympischen Nacra-Wettkampf und liegt nach zwei Wettfahrten in Führung.
Nur wenige Meter vor dem Flamengo-Beach in der Bucht von Guanabara sorgten die Nacra 17 bei ihrer Premiere als olympische Mixed-Katamaran-Klasse gleich für Spektakel. Drehende Winde und starke Böen forderten den Seglerinnen und Seglern alles ab. Nach einem hervorragenden Start und einem taktisch klugen Lauf behielten Bühler/Brugger auch die Nerven, als sie ganz am Schluss beinahe vom Team aus Singapur eingeholt wurden.
Schliesslich gab es einen Fotofinish – mit dem glücklicheren Ende für die Schweizer. «Wir haben uns lange und seriös auf die Regatten hier vorbereitet», kommentierte Nathalie Brugger im Anschluss die Situation, «aber solche Bedingungen haben wir noch nie erlebt.» Erst mit grosser Verzögerung konnte die zweite Wettfahrt gestartet werden, bei der Bühler/Brugger den 7. Platz erreichten. Sie liegen damit nach dem ersten Wettkampftag punktgleich mit dem britischen Team in Führung. Zu den grossen Geschlagenen gehören die Favoriten aus Frankreich: Die viermaligen Weltmeister Billy Besson und Marie Riou liegen auf dem ungewohnten 17. Platz.
Auch die beiden Schweizer 470er-Boote konnten sich gut in Szene setzen. Yannick Brauchli und Romuald Hausser, die bereits 2012 in London am Start gewesen waren, mussten sich im ersten Lauf zwar von weit hinten im Feld nach vorne arbeiten, schafften aber immerhin noch den 11. Platz. Der zweite Lauf gelang dann optimal: Der Zürcher Steuermann und sein Genfer Vorschoter konnten sich in der Spitzengruppe festsetzen und erreichten das Ziel als Vierte. «Wir konnten genau das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten», berichtete Brauchli nach den beiden Wettfahrten. «Zudem ist es uns gelungen, ruhig zu bleiben, das war besonders wichtig.» Der 7. Zwischenrang zeigt, dass das Medalrace der besten Zehn ein realistisches Ziel ist.
Zufrieden mit dem Auftakt bei ihrem Olympia-Debüt waren auch Linda Fahrni und Maja Siegenthaler. «Wir hatten ein paar ganz gute Momente, verloren aber jeweils noch einige Plätze», bilanzierten die beiden Thunerinnen. «Die Windverhältnisse waren wirklich grenzwertig, aber wir kennen das ja von unseren Schweizer Seen.» Nach einem 9. Rang zum Auftakt folgte im zweiten Lauf mit dem 15. Platz ein kleiner Rückschlag. Der 11. Rang im Zwischenklassement ist aber trotzdem eine gute Ausgangslage für den weiteren Verlauf der Regatten.