Für welche Summen Auftragskiller in Grossbritannien töten, haben Forscher der Universität Birmingham untersucht. Dafür schauten sie sich Fälle aus den Jahren 1974 bis 2013 an, wie sie in der Februarausgabe des «Howard Journal of Criminal Justice» darlegen.
Die Spannweite, was gezahlt wurde, reichte von 200 Pfund (knapp 300 Franken) bis zu 100’000 Pfund (148’000 Franken) – was einen Durchschnittspreis von 15’180 Pfund (22’500 Franken) ergab. Grundlage der Untersuchungen waren Zeitungsartikel, Gerichtsaufzeichnungen und Interviews mit ehemaligen Straftätern.
Insgesamt zählten die Wissenschaftler um Studienleiter David Wilson 27 Auftragsmorde im Königreich, die meisten davon wurden mit Schusswaffen durchgeführt. 36 Auftragskiller waren involviert, nur einer davon war eine Frau. Bereits im Herbst 2013 hatte ein Studie von Sam Cameron von der Universität im englischen Bradford für Aufsehen gesorgt, die das mittlere Honorar für Auftragsmorde um die 14’000 Franken bezifferte.
Typologie der Killer
«Auftragskiller sind vertraute Figuren aus Filmen und Videospielen», erklärte Wilson. Doch die Realität sehe ganz anders aus: Statt von Hochhausdächern und mit teuren Gewehren griffen die meisten Killer ihre Opfer auf der Strasse und in Vorstädten an, während diese einkaufen gingen oder den Hund ausführten.
Die Forscher stellten eine Typologie der Auftragskiller auf: Der Novize, der zum ersten Mal mordet. Der Amateur, der meist keine kriminelle Vorgeschichte hat und den Auftrag etwa wegen finanziellen Problemen annimmt. Der Geselle, der zwar kriminelle Erfahrung hat, aber noch keinen Mord begangen hat. Und der Meister, der oft einen militärischen Hintergrund hat und besonders schwer zu fassen ist.