Spitzenförderung für Berufsleute: Der Gewerbeverband Basel-Stadt will junge Erwachsene für das Unternehmertum begeistern und damit dem Fachkräftemangel begegnen.
Im Gewerbe fehlen die Fachkräfte, weil sich ein grosser Teil der talentierten jungen Erwachsenen für eine Hochschulausbildung entscheidet. Der Gewerbeverband Basel-Stadt will nun Abhilfe schaffen, indem er ein Modell lanciert, das der Spitzenförderung im Sport gleicht.
Der «Campus Unternehmertum» befindet sich in einem Gewerbehaus – ein bewusst gewählter Standort. Das Projekt sei einzigartig in der Schweiz, sagte Gewerbeverbandsdirektor Gabriel Barell am Montag.
Junge Erwachsene, die eine Firma leiten wollen, könnten damit gezielt gefördert werden, sagte Barell weiter. Komme hinzu, dass unternehmerische Führung in den beruflichen Grundbildungen nicht vorkomme. Die duale Ausbildung soll künftig auch als «Einstieg ins Unternehmertum» vermarktet werden.
Berufsbegleitende Ausbildung
Jene Jugendlichen, die Interesse an einer berufsbegleitenden Ausbildung zum «Unternehmer» zeigen, sollen bereits während der Lehre entsprechend gefördert werden. Geplant sind dazu mehrere Schulungstage im Jahr. Nach der Lehre erfolgt dann die Zusatzausbildung, ebenfalls berufsbegleitend.
Geplant sind Veranstaltungen, Workshops, individuelles Coaching durch einen Mentor aus der Wirtschaft sowie fachspezifische Weiterbildung. Wo es nötig ist, soll die Finanzierung der Zusatzausbildung über Stipendien und Stiftungen erfolgen.
Der Campus soll künftig die Anlaufstelle für individuelle Karriereplanung nach der Berufslehre werden, sagte Reto Baumgartner, Projektleiter Berufsbildung beim Gewerbeverband. Aufgenommen werden junge Erwachsene aus der Nordwestschweiz.
Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt. Operativ startet der Campus im Januar 2016; die Ausschreibung für Berufstalente erfolgt noch im laufenden Monat. Jährlich können sich bis zu 20 Personen anmelden.