Der Kanton Baselland will sich doch nicht in einen von der SBB am Bahnhof Liestal geplanten Neubau einmieten. Die Verhandlungen seien mangels Einigung beendet worden, teilte die Baudirektion am Donnerstag mit.
Die SBB hatten im April ihr Neubauprojekt für den Bahnhof Liestal mit zwei Gebäuden vorgestellt. Gleichzeitig war ein drittes Gebäude, ein 57 Meter hoher Turm, angekündigt worden. In Letzterem wollte der Kanton Verwaltungsabteilungen einmieten. Eine Absichtserklärung war 2013 unterzeichnet und 2015 ein Studienauftrag abgeschlossen worden.
Die «intensiven Verhandlungen» zwischen SBB und Kanton für eine Einmietung sind nun aber gescheitert. Die Regierung habe am Dienstag beschlossen, sie nicht weiterzuführen, hiess es am Donnerstag in der Mitteilung weiter. Über die Gründe für den Abbruch sei Stillschweigen vereinbart worden, hiess es auf Anfrage bei der Baudirektion.
Das kurze Leben des «Leuchtturmprojektes»
Ursprünglich hiess es vom Kanton, dass mit der Einmietung im Bahnhof ein Verwaltungsneubau hinfällig werde. Was grosses Sparpotenzial gehabt hätte, in der «Basler Zeitung» war 2013 von jährlich 1,6 Millionen Franken die Rede. Noch 2009 hatte die Regierung von einem Neubau mit etwa 780 Arbeitsplätzen im Kreuzboden nahe der Rheinstrasse gesprochen, um die Kantonsverwaltung auf weniger Standorte zu konzentrieren. Damalige Grobschätzungen gingen von Kosten zwischen 65 und 108 Millionen Franken aus.
Der geplante Umzug war als «Leuchtturmprojekt» der Verwaltung angekündigt worden. Die Regierung erhoffte sich dadurch ein deutliches Signal für die Arealentwicklungsstrategie ihrer Wirtschaftsoffensive. Das ist nun alles hinfällig.
Die Regierung will nun mit der Stadt Liestal mögliche Alternativen für einen Verwaltungsneubau prüfen – konkret sei noch nichts im Fokus. Derweil werde die Entwicklung des Bahnhofsareals seitens der SBB unter Einbezug von Kanton und Stadt weitergeführt. Der Kanton begrüsse und unterstütze diese Entwicklungsplanung «nach wie vor».
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Eine halbe Milliarde für den Bahnhof Liestal: Was gebaut werden soll