Einen Tag nach ihrer Befreiung aus der Hand extremistischer Geiselnehmer in Kamerun ist eine siebenköpfige französische Familie am Samstag in ihre Heimat zurückgekehrt. Präsident François Hollande empfing die drei Erwachsenen und vier Kinder morgens am Pariser Flughafen Orly.
Die Familie wurde am Flughafen auch von mehreren Angehörigen und dutzenden Journalisten erwartet.
Die Geiseln waren in der Nacht zum Freitag im Grenzgebiet zwischen Kamerun und Nigeria freigekommen. Aussenminister Laurent Fabius reiste daraufhin in Kameruns Hauptstadt Jaunde und holte sie mit einer Regierungsmaschine ab. «Heute hat das Leben gewonnen», sagte Hollande am Samstag am Flughafen. Am Freitag hatte er erklärt, es sei kein Lösegeld gezahlt worden.
Die Eltern mit ihren vier Kindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren und ein Onkel waren am 19. Februar im Norden Kameruns bei einer Ferienreise von der nigerianischen Islamistengruppe Boko Haram entführt und über die Grenze nach Nigeria verschleppt worden. Boko Haram forderte unter anderem die Freilassung von inhaftierten Gesinnungsgenossen in Nigeria und Kamerun.
Boko Haram kämpft im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias seit Jahren gewaltsam für einen islamischen Staat. Die Extremisten werden für hunderte Tote im Norden und im Zentrum des Landes verantwortlich gemacht.