Nach dem Sommermärchen letzten Juli in Gstaad gab es für Rebeka Masarova am WTA-Turnier in Biel kein neues Märchen. Die 17-jährige Baslerin unterlag Annika Beck nach einer 4:1-Führung mit 4:6, 4:6.
Gegen die sechs Jahre ältere Annika Beck (WTA 60) hatte Rebeka Masarova (WTA 313) in Gstaad in den Viertelfinals noch 7:5, 6:2 gewonnen. Diesmal waren die Kräfteverhältnisse umgekehrt. Masarova führte zwar nach acht Minuten 3:0 und nach einer Viertelstunde 4:1, baute danach aber stark ab.
Das erste Break ermöglichte das Basler Talent ihrer Gegnerin mit einem Doppelfehler. Nach einer halben Stunde wehrte Masarova die ersten vier Ausgleichschancen ihrer Gegnerin noch ab. Danach aber gewann Beck neun Ballwechsel nacheinander, was ihr die ersten Satzbälle eintrug. Im zweiten Satz holte Masarova noch einen Breakrückstand auf, mehrheitlich befand sie sich aber bereits in Rücklage.
Was fehlt, ist die Konstanz
Eine Aussage Masarovas, abgegeben schon vor dem Spiel, brachte es auf den Punkt. «Eine Juniorin kann durchaus so gut spielen wie die Profis», so Masarova, «nur fehlt es uns zuweilen noch an der Konstanz.» Rebeka Masarova begann furios. In der Schlussphase des ersten Satzes bot sie den Zuschauern aber eine Fehlerorgie.
Die ehrenvolle Niederlage gegen die Weltnummer 60 in 97 Minuten widerspiegelt Masarovas Leistungsvermögen im Moment wohl besser als das Erreichen der Halbfinals letzten Juli in Gstaad. Seit Gstaad überstand Masarova an Profiturnieren nie mehr zwei Runden, letzte Woche in Dijon unterlag sie der Nummer 948 der Welt. Ihr aussergewöhnliches Potenzial präsentierte sie aber im Januar am Juniorenturnier in Melbourne, wo sie den Final erreichte.