Ausgewanderter Ostschweizer Luchs im Trentino eingefangen

Das Luchsmännchen „B132“, das 2006 im Tössstockgebiet in der Ostschweiz geboren wurde, ist im italienischen Trentino eingefangen und mit einem neuen GPS-Halsband versehen worden. „B132“ hat auf seinen Wanderungen über 200 Kilometer zurückgelegt.

Ein junger Luchs (Symbolbild) (Bild: sda)

Das Luchsmännchen „B132“, das 2006 im Tössstockgebiet in der Ostschweiz geboren wurde, ist im italienischen Trentino eingefangen und mit einem neuen GPS-Halsband versehen worden. „B132“ hat auf seinen Wanderungen über 200 Kilometer zurückgelegt.

Mitarbeiter des „Servizio Foreste e Fauna“ in der Brenta-Berggruppe im Trentino fingen den Luchs in einer Kastenfalle, wie das Forschungsprojekt KORA zur Erhaltung der Raubtiere in der Schweiz am Mittwoch auf seiner Internetseite informierte. „B132“ wog 26,5 Kilogramm, „ein ziemlich beachtliches Gewicht“, wie es hiess.

Mit Hilfe eines Tierarztes legten die Ranger dem Luchs ein neues GPS-Halsband an und nahmen Blut- und Haarproben für die genetische Analyse. Nach 40 Minuten wurde „B132“ wieder freigelassen.

„B132“ stammt aus dem Nordostschweizer Luchs-Umsiedlungsprojekt LUNO. Ab 2001 waren zwölf Tiere im Tössstockgebiet ausgesetzt worden. Einer dieser Luchse, Turo, war der Vater von „B132“. Seine Mutter stammte aus dem LUNO-Nachwuchs.

Für die Forscher interessant

2007 wurde „B132“ letztmals im St. Galler Rheintal beobachtet. Später verschwand er aus dem LUNO-Gebiet. Ende 2007 wurde er im Nationalpark im Engadin gesichtet. Danach wanderte er übers Gebirge in die Region Trento weiter, wo er im April 2008 erstmals gesichtet wurde.

Vor zwei Jahren erhielt „B132“ ein Senderhalsband, das aber seit einigen Monaten nicht mehr funktionierte. „B132“ gilt als besonders interessant für die Wissenschaft: Er habe auf seiner Wanderung den längsten Weg zurückgelegt, der jemals für einen Luchs in den Alpen dokumentiert wurde, heisst es.

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