Ausländer dürfen erstmals Handys nach Nordkorea mitnehmen

Ausländische Besucher in Nordkorea dürfen einem Bericht zufolge ab sofort ihre Handys mit ins Land nehmen. Bei der Einreise müssten die Besucher die Seriennummer ihres Mobiltelefons beim nordkoreanischen Zoll hinterlegen. Bislang war es vorgeschrieben, das Handy dort abzugeben.

Das Handy darf nun mit: Nordkorea ändert die Regeln (Symbolbild) (Bild: sda)

Ausländische Besucher in Nordkorea dürfen einem Bericht zufolge ab sofort ihre Handys mit ins Land nehmen. Bei der Einreise müssten die Besucher die Seriennummer ihres Mobiltelefons beim nordkoreanischen Zoll hinterlegen. Bislang war es vorgeschrieben, das Handy dort abzugeben.

Die Regelung sei am 7. Januar in Kraft getreten, meldete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag unter Berufung auf einen Techniker des nordkoreanischen Mobilfunkbetreibers Koryolink. Bei der Ausreise konne das Handy wieder abgeholt werden.

Dem Xinhua-Bericht zufolge sollen Ausländer in Nordkorea in Kürze auch mobiles Internet benutzen können. Technisch sei das möglich, es fehle aber noch die Genehmigung der nordkoreanischen Führung, sagte der Koryolink-Angestellte demnach. Bereits jetzt könnten Besucher eine SIM-Karte von Koryolink kaufen, mit der internationale Telefonate möglich seien.

Intranet für oberste Elite

Das Mobilfunknetz, das Nordkorea in Kooperation mit einem ägyptischen Unternehmen betreibt, wird laut Xinhua von 1,8 Millionen Menschen benutzt. Sie können mit ihren Handys allerdings nicht ins Ausland telefonieren und haben kein mobiles Internet.

Nordkorea betreibt ein staatliches Intranet für eine sehr begrenzte Zahl von Nutzern. Beobachtern zufolge hat nur die oberste Elite des Landes Zugang.

Der Chef des US-Technologiekonzerns Google, Eric Schmidt, hatte Anfang Januar Nordkorea besucht und die Führung in Pjöngjang zur vollständigen Freiheit im Internet aufgerufen. Mit Schmidts Besuch hätten die neuen Regeln für die Handys von Ausländern allerdings nichts zu tun, versicherte der Koryolink-Mitarbeiter laut Xinhua.

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