Während die traditionellen Läden leiden, ist der Onlinehandel in der Schweiz im vergangenen Jahr kräftig weitergewachsen. Dabei profitieren ausländische Anbieter am meisten. Sie haben in etwa doppelt so stark zugelegt wie inländische.
«Die seit Jahren anhaltenden Marktanteilsverluste an ausländische E-Commerce-Anbieter sind bedenklich», erklärte Professor Ralf Wölfle von der Fachhochschule Nordwestschweiz, der den «E-Commerce Report 2017» verfasst hat. Im Internethandel sei der Anteil der ausländischer Unternehmen bereits doppelt so hoch wie im traditionellen Detailhandel.
Insgesamt haben Schweizer im vergangenen Jahr Onlinebestellungen im Volumen von 8,05 Milliarden Franken getätigt, wie aus Schätzungen des Verbandes des Schweizerischen Versandhandels (VSV) und dem Marktforschungsinstitut GfK Switzerland hervorgeht. Das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Am Wachstum nehmen aber nicht alle Internethändler hierzulande teil. Ein Drittel der VSV-Mitglieder musste gar Umsatzrückgänge von über 1 Prozent hinnehmen, wie es im E-Commerce-Report heisst, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
Die prominenten ausländischen Marken würden sich dagegen weit überdurchschnittlich steigern. «Dabei hilft ihnen der niedrige Eurokurs und die generell tiefere Preisniveau in den Nachbarländern.»
Knapp ein Fünftel der Schweizer E-Commerce-Ausgaben gehen mittlerweile an ausländische Anbieter. Der Wert der Schweizer E-Commerce-Ausgaben im Ausland nahm im vergangenen Jahr um beinahe 15 Prozent zu. Damit hat er sich seit 2012 verdoppelt.