Die Auslandschweizer empören sich über die Banken in der Schweiz. Diese ermöglichten es Auslandschweizern nur noch gegen viel Geld, ein Konto in der Schweiz zu unterhalten, kritisierte der Auslandschweizerrat (ASR) an seiner Frühlingssession.
Die Teilnehmer der Session am Samstag in Bern verabschiedeten deshalb eine Banken-Resolution. Es sei „inakzeptabel“, dass Menschen, die in ihrem Wohnsitzland regulär Steuern bezahlten und ihre Guthaben deklarierten, in der Schweiz keine Bankbeziehungen mehr unterhalten könnten oder nur noch zu überhöhten Gebühren, heisst es darin.
Aufruf an Banken und Behörden
Der ASR rief Banken und Behörden auf, „Lösungen zu unterbreiten, welche es unseren Mitbürgern im Ausland, die sich an die Steuergesetze halten, ermöglichen, in der Schweiz Bankbeziehungen zu vernünftigen Bedingungen zu pflegen“.
ASR-Präsident Jacques-Simon Eggly sagte gemäss der Mitteilung, die in den USA wohnhaften Auslandschweizer seien „schockiert“ gewesen, „über die Art und Weise, wie sie von den Banken über die Schliessung ihrer Konten informiert wurden, nämlich häufig von einem Tag auf den anderen“.
Auch Auslandschweizer in anderen Ländern müssten teilweise für die Eröffnung eines Schweizer Kontos eine Mindesteinlage von 50’000 Franken tätigen. Viele könnten sich dies gar nicht leisten. Eggly kritisierte weiter den Bundesrat, der erklärt hatte, er könne den Banken in diesem Fall nicht hineinreden.
E-Voting für alle
An ihrer Session im Berner Rathaus diskutierten die Auslandschweizer noch weitere Probleme, die ihnen unter den Nägeln brennen. Sie erneuten die Forderung nach einer raschen Einführung von E-Voting für alle, damit Auslandschweizer besser an politischen Entscheiden in ihrer Heimat teilnehmen können.
Weiter forderte die „Fünfte Schweiz“ ein Auslandschweizergesetz. Zudem wurde der Umbau des Konsulat-Netzes der Schweiz diskutiert. Wegen der Schliessung von Konsularabteilungen müsse das E-Government per Internet rasch ausgebaut werden, fordert der ASR.