Helfer haben nach dem riesigen Erdrutsch im Westen Indiens 66 Leichen geborgen. Noch immer werden nach offiziellen Angaben vom Freitag mindestens 120 Menschen unter der meterhohen Schicht aus Erde und Geröll vermutet.
Der Monsunregen hatte zwei Tage zuvor einen Hang in der Gebirgskette Sahayadri so stark aufgeweicht, dass sich eine riesige Schicht aus Erde und Geröll löste und das Dorf Malin unter sich begrub.
Zu den wenigen Glücklichen, die lebend geborgen werden konnten, gehörte laut örtlichen Medien ein drei Monate altes Baby namens Rudra. Die Katastrophenhelfer hätten den kleinen Jungen schreien gehört, und so den Weg zu ihm, seiner Mutter und zwei Grosseltern gefunden, berichtete der Sender NDTV.
Die Mutter habe das Baby gerade gestillt, als das Unglück passierte. Acht Stunden später konnten sie gerettet werden – obwohl die Blechhütte der Familie komplett von Schlamm bedeckt gewesen sei. «Ich weiss noch immer nicht, wie wir überlebt haben», sagte Rudras Grossmutter dem Sender.
Spürhunde helfen bei der Suche
Die Retter berichteten, es würden sowohl Spürhunde eingesetzt als auch Geräte, die den Herzschlag von Lebewesen feststellen könnten. Ein Einsatzleiter vor Ort sagte, der unablässige Regen erschwere die Suchaktion erheblich.
Die Teams suchten mittlerweile auch einen nahe gelegenen Stausee danach ab, ob Leichen aus dem Schlamm herausgespült und über den Fluss dorthin gelangt sein könnten. In der Nähe des Unglücksorts wurden die Leichen eingeäschert.
In Indien herrscht gerade Monsunzeit. Auch in den nördlichen Bundesstaaten Uttarakhand und Himachal Pradesh war es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen enormen Erdrutschen gekommen.