Nach Coop regelt auch Migros den Umgang mit Fleisch in der Metzgerei strikter. Der Grossverteiler toleriert nicht mehr, dass im Offenverkauf Fleisch verkauft wird, das zuvor verpackt angeboten wurde.
Sämtliche Migros-Genossenschaften erlaubten seit Dienstag nicht mehr, dass in den Metzgereien Fleisch verkauft wird, das zuvor verpackt in der Selbstbedienung gelegen habe, sagte Migros-Sprecher Urs Peter Naef auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der Sendung „Kassensturz“ auf Schweizer Fernsehen SF.
Einige Genossenschaften, die bei der Migros in dieser Frage frei entscheiden können, hatten laut Naef „unter gewissen Bedingungen“ das Auspacken von Fleisch für den Offenverkauf erlaubt. Solange die gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden, spricht nichts gegen diese Praxis.
Coop kam zuerst unter Druck
Die Migros-Konkurrentin Coop kam in den vergangenen Wochen nicht aus den Schlagzeilen heraus, nachdem der „Kassensturz“ über regelmässig auftretende Fälle berichtet hatte, bei denen in offenen Metzgereien Fleisch aus der Selbstbedienung verkauft wurde. Teilweise soll dabei das Verkaufsdatum bereits verstrichen gewesen sein. Coop toleriert heute kein Auspacken mehr.
Bei Migros wurden in der vergangenen Zeit keine Fälle bekannt, wie sie der „Kassensturz“ bei Coop aufgedeckt hatte. Allerdings räumte Migros ein, dass es vor mehreren Jahren zu einzelnen solchen Verstössen gekommen sei, die auch Versetzungen von Verantwortlichen zur Folge gehabt hätten.
Migros zahle seinen Metzgern keine Boni aus, wenn sie weniger Fleischabfälle verursachten, hielt Naef im „Kassensturz“ fest. Bei Coop gibt es solche Anreizsysteme.