Ausreiseverbot für Panahis Darsteller nach Rückkehr von Berlinale

Die zwei Hauptdarsteller des auf der Berlinale ausgezeichneten Films „Parde“ von Jafar Panahi haben nach ihrer Rückkehr in den Iran ein Ausreiseverbot erhalten. Das sagten Freunde von Kambozia Partovi und Maryam Moghadam am Montag in Teheran.

"Parde"-Co-Produzent Kamboziya Partovi holte einen der Preise an der Berlinale 2013 ab (Archiv) (Bild: sda)

Die zwei Hauptdarsteller des auf der Berlinale ausgezeichneten Films „Parde“ von Jafar Panahi haben nach ihrer Rückkehr in den Iran ein Ausreiseverbot erhalten. Das sagten Freunde von Kambozia Partovi und Maryam Moghadam am Montag in Teheran.

Nach ihrer Rückkehr mussten die beiden demnach ihre Reisepässe abgeben. Wenige Tage später sei ihnen mitgeteilt worden, dass sie bis auf weiteres das Land nicht verlassen dürften. Von iranischer Seite gab es dafür zunächst keine amtliche Bestätigung.

Das iranische Kultusministerium hatte letzte Woche die Produktion des Films „Parde“ (Geschlossener Vorhang) als „illegal“ und dementsprechend als Straftat bezeichnet.

Auch wegen der Aufführung und Auszeichnung auf der Berlinale Mitte Februar legte das Ministerium Protest ein. Damit schien bereits klar, dass es sowohl für Panahi als auch seine zwei Darsteller zu einem juristischen Nachspiel kommen könnte.

Panahi ist wegen seiner Kritik an der iranischen Regierung im Dezember 2010 zu sechs Jahren Haft und einem zwanzigjährigen Berufs- und Ausreiseverbot verurteilt worden. Der Filmemacher steht seitdem unter Hausarrest und durfte deshalb auch nicht nach Berlin zu den Filmfestspielen reisen. Den Film „Parde“ drehte er heimlich am Kaspischen Meer im Norden Irans.

Auch Partovi ist ein regimekritischer Filmemacher und Darsteller. Moghadam ist eine Newcomerin, der mit der Rolle in Panahis Film der Durchbruch gelungen ist. Unklar ist jedoch, ob beide nach ihrer Zusammenarbeit mit Panahi weiterhin im Iran arbeiten dürfen.

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