Bei einer Demonstration gegen das geplante Verfassungsreferendum in Italien ist es am Samstag erstmals zu Ausschreitungen gekommen. Der Grossteil der Teilnehmer demonstrierte aber friedlich.
Einige vermummten Demonstranten warfen in Florenz Rauchbomben, Steine und Feuerwerkskörper auf Polizisten, die ihrerseits Schlagstöcke einsetzten, wie auf Fernsehaufnahmen zu sehen war. Italienischen Medien zufolge wurde ein Beamter verletzt.
Die Demonstranten versuchten, zum Ort des jährlichen Parteitags der Demokraten von Ministerpräsident Matteo Renzi vorzudringen. Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, verurteilte die Gewalt als inakzeptabel. Auch Renzi wurde an dem Treffen erwartet.
Bislang waren die Demonstrationen gegen Renzi und seine geplante Volksbefragung friedlich verlaufen. Der Regierungschef hat sein politisches Schicksal mit dem Referendum am 4. Dezember verknüpft.
Die weitreichende Verfassungsreform soll mehr Stabilität in das von häufigen Regierungswechseln geprägte Land bringen. Geplant ist eine Einschränkung der Rolle des Senats und der Zuständigkeiten der Regionalregierungen. Kritiker befürchten eine Schwächung der Demokratie. Fast alle Meinungsumfragen sagen eine Niederlage der Reformbefürworter voraus.