Ausschreitungen bei Demonstration in Thessaloniki

Mehr als 12’000 Menschen haben am Samstagabend in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki gegen ein neues Sparprogramm protestiert. Der anfangs friedliche Protest wurde später überschattet von Ausschreitungen einer Gruppe Autonomer.

Mehr als 12’000 Menschen haben am Samstagabend in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki gegen ein neues Sparprogramm protestiert. Der anfangs friedliche Protest wurde später überschattet von Ausschreitungen einer Gruppe Autonomer.

Etwa 1000 gewaltbereite Demonstranten griffen bei der Universität im Stadtzentrum die Polizei an, die Tränengas einsetzte.

Die Demonstration richtet sich gegen die Sparmassnahmen der Regierung in Athen und die Auflagen der Gläubiger-Troika aus Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Union. Viele Demonstranten trugen Transparente mit der Losung: „Umsturz! Entweder die oder wir“.

Zu den Protesten hatten die Gewerkschaften GSEE und Adedy sowie die kommunistische Gewerkschaftsfront Pame und das radikale Linksbündnis Syriza aufgerufen.

Sie warfen der Regierung unter dem konservativen Regierungschef Antonis Samaras vor, den „Befehlen der Geldgeber-Troika zu gehorchen und das Land und seine Menschen in die Katastrophe zu führen“. In Griechenland soll bald ein neues hartes Sparpaket in Höhe von mehr als 11,5 Milliarden Euro in Kraft treten.

Auch Polizisten und Feuerwehrleute protestieren

Es seien die grössten Demonstrationen in den letzten Monaten, berichteten Reporter. Unter den Demonstranten war auch Alexis Tsipras, Vorsitzender des Bündnisses der radikalen Linken (Syriza), der grössten Oppositionspartei. Auch Polizisten und Feuerwehrleute nahmen an den Demonstrationen teil.

Die Spitzen der Gläubiger-Troika setzten derzeit ihre Arbeit in Griechenland fort. Seit Freitag prüfen sie wieder in Athen die Finanzen des schon mehrfach vor der Pleite bewahrten Landes. Ihr Bericht ist die Grundlage für eine Entscheidung über weitere Hilfen. Sollten die Prüfer zu einem negativen Ergebnis kommen, drohen die Gläubiger mit einer Einstellung der Zahlungen.

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