Ausschreitungen zwischen Salafisten und Islamgegnern in Deutschland

Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen haben Rechtsextreme mit islamfeindlichen Karikaturen gewalttätige Übergriffe von Anhängern radikaler Salafisten provoziert. Bei den Ausschreitungen wurden am Samstag in Bonn zwei Polizisten durch Messerstiche schwer verletzt.

Ein Salafist beim Verteilen eines kostenlosen Korans (Symbolbild) (Bild: sda)

Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen haben Rechtsextreme mit islamfeindlichen Karikaturen gewalttätige Übergriffe von Anhängern radikaler Salafisten provoziert. Bei den Ausschreitungen wurden am Samstag in Bonn zwei Polizisten durch Messerstiche schwer verletzt.

Zehn weitere wurden leicht verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte. Anhänger der rechten Splitterpartei Pro NRW hatten zuvor islamfeindliche Karikaturen gezeigt.

Weniger als 30 Pro-NRW-Leuten standen nach Polizeiangaben 500 bis 600 Gegendemonstranten gegenüber. Die Polizei habe zwischen beiden Seiten Mannschaftswagen geparkt, um die Situation zu entschärfen, berichtete der Sprecher. Bei den Attacken wurden auch Einsatzfahrzeuge beschädigt.

Insgesamt 48 Pro-NRW-Gegner wurden festgenommen. Die Polizei stellte bei ihnen einen Schlagstock sowie Steine und eine Steinschleuder sicher.

Bereits am 1. Mai war es in Solingen am Rande eines Pro-NRW-Auftritts zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Fundamentalistische Muslime hatten die Polizei attackiert und drei Polizisten verletzt, nachdem Pro-NRW-Anhänger nahe einer Moschee Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatten.

Dessen bildliche Darstellung ist im Islam verboten. Die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Dänemark hatte bereits 2005 zu teils tödlichen Protesten von Muslimen in aller Welt geführt.

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