Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in Singapur ihre erste ausländische Niederlassung eröffnet. Der mit sieben Angestellten besetzte Aussenposten wird die in Fernost angelegten Devisenreserven der SNB verwalten.
Zugleich übernehmen die SNB-Angestellten die Überwachung des Devisenmarktes, um intervenieren zu können, falls der Euro unter den Mindestkurs von 1,20 Franken zu fallen droht. Diese Aufgabe musste bisher in Zürich in Nachtschichten erledigt werden. Die SNB kündigte die Eröffnung der Niederlassung bereits im vergangenen Dezember an.
Seit der Einführung des Euro-Mindestkurses im Jahr 2011 sind die Reserven der SNB auf mehr als 430 Milliarden Franken angeschwollen. Davon sind rund 50 Milliarden in Fernost angelegt. Angesichts dieser Summe sei ein effizientes Management von grösster Bedeutung, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan am Donnerstag bei der offiziellen Eröffnungsfeier.
Die SNB ist nach der indonesischen Zentralbank die zweite ausländische Notenbank, die in Singapur eine Niederlassung eröffnet. Im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft gilt der Stadtstaat als einer der schärfsten Rivalen der Schweiz.
Manche Beobachter erwarten, dass Singapur die Schweiz in einigen Jahren überflügelt, wie eine Umfrage des Wirtschaftsprüfers PWC zeigte.