Im NLB-Playoff-Final verlieren die SCL Tigers mit 2:4 zum zweiten Mal ein Heimspiel gegen den EHC Olten und liegen in der Finalserie mit 2:3 zurück.
Schon vor einem Jahr verloren die Langnauer als Favorit den Playoff-Final der NLB, damals gegen den EHC Visp, der in der Qualifikation bloss auf Platz 5 gekommen war. Auch Olten startete vor fünf Wochen lediglich als Fünfter in die Playoffs, die Solothurner legen aber exzellente Leistungen aufs Eis. Den Auswärtssieg im fünften Finalspiel verdiente sich Olten dank einer brillanten Leistung im ersten Abschnitt, die mit drei Goals und einer 3:0-Führung honoriert wurde. Diesem Rückstand liefen die Langnauer bis zuletzt erfolglos hinterher.
Die Emmentaler sind selbst schuld, dass dem Gegner jetzt bloss noch ein Sieg zum Meistertitel fehlt. Langnau begann die Partie miserabel. Es drohte bis zur 24. Minute ein Debakel in Form einer Kanterniederlage. Die Langnauer luden Olten geradezu zum Toreschiessen ein. Beim 0:1 durch Shayne Wiebe (7.) liessen sich die SCL Tigers überlaufen. Vor dem 0:2 durch Justin Feser (13.) leistete sich Tigers-Verteidiger Massimo Ronchetti einen Fehlquerpass in der eigenen Zone. Und beim 0:3 durch Remo Hirt (17.) kümmerte sich mit Julien Bonnet ein anderer Langnauer Back nicht um seinen Gegenspieler. Und Goalie Damiano Ciaccio hielt während dieser schlimmen zehn Minuten kaum einen Schuss.
Ab der 24. Minute bot sich ein komplett anderes Bild. Mit nur drei Spielern auf dem Eis gelang Adrian Gerber in Unterzahl das erste Langnauer Tor. Danach leistete sich Olten innerhalb von siebeneinhalb Minuten fünf Strafen und verschuldete auch noch einen Penalty. Langnau verkürzte in der 30. Minute durch Lukas auf 2:3; der Ausgleich gelang aber nicht. Den Penalty hatte beim Skore von 1:3 Chris DiDomenico ziemlich kläglich verschossen.
Trotz Langnaus Möglichkeiten führt Olten in der Finalserie nicht unverdient mit 3:2 und kann am Sonntag zum zweiten Mal nach 1988 NLB-Meister werden. Schon letzten Sonntag hatten sich die Langnauer im eigenen Stadion durch einen Fehlstart (0:2 nach dem ersten Abschnitt) in die Bredouille gebracht, danach aber noch gewonnen. Olten führte in der Finalserie bislang während 138 Minuten; fast doppelt so lange als die SCL Tigers (68 Minuten).
SCL Tigers – Olten 2:4 (0:3, 2:0, 0:1).
6050 Zuschauer (ausverkauft). – SR Erard/Wiegand, Bürgi/Kohler. – Tore: 7. Wiebe (Martin Ulmer, Feser) 0:1. 13. Feser (Wiebe) 0:2. 17. Hirt (Schwarzenbach, Schneuwly) 0:3. 24. Adrian Gerber (Hecquefeuille/Ausschlüsse Tobias Bucher, DiDomenico; Cyrill Aeschlimann!) 1:3. 30. Lukas Haas (Sandro Moggi/Ausschluss Leime) 2:3. 60. (59:46) Marco Truttmann (El Assaoui/Ausschluss Sven Lindemann plus Strafe angezeigt) 2:4 (ins leere Tor). – Strafen: 9mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 8mal 2 Minuten gegen Olten. – PostFinance-Topskorer: DiDomenico; Marco Truttmann.
SCL Tigers: Ciaccio; Stettler, Yves Müller; Hecquefeuille, Kim Lindemann; Julien Bonnet, Ronchetti; Deny Bärtschi; DiDomenico, Gustafsson, Tobias Bucher; Lukas Haas, Claudio Moggi, Sven Lindemann; Tom Gerber, Adrian Gerber, Sandro Moggi; Rexha, Albrecht, Wyss; Sterchi.
Olten: Tobler; El Assaoui, Bagnoud; Meister, Cyrill Aeschlimann; Parati, Ganz; Simon Schnyder, Grossniklaus; Martin Ulmer, Feser, Wiebe; Hirt, Schneuwly, Schwarzenbach; Marco Truttmann, Burki, Wüst; Tim Weber, Studer, Cyrille Scherwey.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Nüssli (verletzt), André Lakos und Tremblay (beide überzählige Ausländer), Olten ohne Schild, Ruhnke, Wüthrich und Pargätzi (alle verletzt). – DiDomenico scheitert mit Penalty an Tobler (29.). – Timeout SCL Tigers (58:31).