Eine spannende Tour über die Galápagos-Inseln können Interessierte ab Dienstag im Zoologischen Museum der Universität Zürich unternehmen. Eine Sonderausstellung zeigt die einzigartige Flora und Fauna, deren Bedrohungen und was dagegen getan wird.
Galápagos – Riesenschildkröten: Diese Verbindung ist mittlerweile schon ein Reflex. Dass die urzeitlichen Giganten aber nur eine von zahlreichen aussergewöhnlichen Tierarten auf der Inselgruppe sind, wissen schon weniger Menschen. Bei einem Rundgang durch die Sonderausstellung gibt es Vieles zu entdecken, wie die Universität in einer Mitteilung vom Montag schreibt.
Die Inseln liegen in rund 1000 Kilometern Entfernung vom südamerikanischen Festland einsam im Pazifik. Dieser Isolation verdanken sie die Einzigartigkeit ihrer Tierwelt. Deren Vorfahren kamen die ganze lange Strecke vom Festland her – und das schafften nur wenige: Ein paar Wirbellose, Vögel, Reptilien.
Sie passten sich der neuen Heimat an und entwickelten ganz eigene Lebensformen. So findet sich etwa ein Leguan, der am Meeresboden Algen zu weiden pflegt. Oder Finken, die so lange auf Seevögel einpicken, bis diese bluten.
Charles Darwin machte auf den Inseln Beobachtungen, die seine Theorien entscheidend beeinflussten. Die Inselgruppe wurde 1959 von der Regierung Ecuadors zum Nationalpark ernannt. 1978 erhielt sie das erste UNESCO-Weltnaturerbe-Label.
Bedrohung kommt mit den Menschen
Die Abgelegenheit der Inseln und das Fehlen von Menschen zeitigte aber im Laufe der Evolution eine fatale Folge: Die Tiere verloren ihr natürliches Fluchtverhalten. Nach der Entdeckung der Inselgruppe im 16. Jahrhundert wurde dies vielen zum Verhängnis.
Piraten und Walfänger benutzten die Inseln als Quartier und füllten „Galápagos“, Zool. Museum der Uni Zürich, 11.12.2012-9.9.2013, Di-Fr 9-17 Uhr, Sa/So 10-17 Uhr (24./25.12. und 31.12./1.1. geschlossen)ihren Proviant auf – zum Beispiel mit Riesenschildkröten, die lebend auf die Schiffe geschleppt wurden, als Frischfleisch-Vorrat. Später wurden die Inseln besiedelt. Von 1946 bis 1959 betrieb Ecuador dort eine berüchtigte Strafkolonie.
Mit den Menschen kamen Ratten und andere Tiere sowie auch ortsfremde Pflanzen, die grosse Schäden anrichteten. Seit Jahrzehnten gibt es Schutzbemühungen. Heute führen unter anderem Biologinnen und Biologen der Uni Zürich ein Projekt zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Spottdrosseln durch.
Die Sonderausstellung wurde aus der Erkenntnis heraus zusammengestellt, dass ein öffentliches Interesse unverzichtbare Voraussetzung für Naturschutz ist. Sie wird im Anschluss an Zürich auch in anderen Museen gezeigt.