Die Regierung Australiens hat unter neuen Auflagen erneut grünes Licht für den Start eines riesigen Kohlebergwerks im Bundesstaat Queensland gegeben. Umweltschützer hatten im August einen gerichtlich verfügten Aufschub der Genehmigung erreicht.
Umweltminister Greg Hunt teilte am Donnerstag mit, die neuen Auflagen für den Abbau der Kohle im geplanten Bergwerk Carmichael seien «die strengsten in der australischen Geschichte».
Die in der Mine im Tage- und Untertagebau geförderte Kohle soll über 189 Kilometer per Zug zum Kohlehafen Abbot Point gebracht und dann nach Indien verschifft werden. Abbot Point liegt in der Nähe des weltberühmten Korallenriffs Great Barrier Reef.
Die Regierung hatte schon im Juli vergangenen Jahres grünes Licht für die Mine gegeben. Umweltschützer erreichten im August, dass das höchste Gericht die Genehmigung vorerst aussetzte – vor allem wegen der Folgen für zwei gefährdete Arten, einen Skink und eine Schlange. Zudem argumentierten die Umweltschützer, die Mine werde enorme Mengen von klimaschädlichem Treibhausgas produzieren.
Die Regierung verhängte nun nach Angaben von Umweltminister Hunt 36 strenge Auflagen. Sie würden die gefährdeten Arten schützen und hätten langfristig positive Auswirkungen für die Umwelt. «Ich werde die Umsetzung der Auflagen vor Beginn der Kohleförderung überwachen», versicherte Hunt. Sollten die Minenbetreiber die Auflagen nicht erfüllen, drohten Strafen oder gar ein Entzug der Genehmigung.
Die Betreiberfirma Adani aus Indien äusserte sich erfreut. Sie will 16,5 Milliarden australische Dollar (knapp 11,4 Milliarden Franken) investieren. Die Mine soll jährlich 60 Millionen Tonnen Kohle abwerfen. Damit wäre sie nach Regierungsangaben die grösste in Australien und eine der grössten weltweit.