Australien kämpft weiter gegen Todesurteile in Indonesien

Die australische Regierung kämpft weiter um ihre beiden in Indonesien zum Tode verurteilten Staatsbürger. Das betonte Aussenministerin Julie Bishop am Montagabend in einer Stellungnahme.

Wollen vors höchste indonesische Gericht: Anwälte der Australier (Bild: sda)

Die australische Regierung kämpft weiter um ihre beiden in Indonesien zum Tode verurteilten Staatsbürger. Das betonte Aussenministerin Julie Bishop am Montagabend in einer Stellungnahme.

Zuvor hatte ein Gericht den jüngsten Antrag der beiden Männer auf Prüfung des Falls abgeschmettert. Die australische Regierung sei enttäuscht, teilte Bishop mit.

Die wegen Drogenschmuggels 2006 zum Tode verurteilten Myuran Sukumaran und Andrew Chan hätten sich völlig gewandelt. Bishop rief Indonesiens Präsidenten Joko Widodo auf, das Gnadengesuch der beiden erneut zu prüfen.

Widodo hatte das bereits abgelehnt. Anwälte der Australier argumentierten vor Gericht, der Präsident habe nicht alle Umstände ausreichend berücksichtigt. Die Richter beschieden am Montag, sie hätten keine Handhabe, den Umgang des Präsidenten mit Gnadengesuchen zu beurteilen.

Der australische Anwalt Michael O’Connell kündigte im Radio den Gang vor das höchste indonesische Gericht an. Indonesien argumentiert, die strengen Gesetze gegen Drogenschmuggel seien bekannt. Sie müssten mit aller Härte angewendet werden, um Drogendelikte einzudämmen.

Chan und Sukumaran galten als Anführer der «Bali Neun»-Gang – neun Australier, die im April 2005 versucht hatten, 8,3 Kilogramm Heroin von der Ferieninsel Bali nach Australien zu schmuggeln. Anfänglich stritten sie jede Schuld ab, zeigten aber später Reue. Die Gefängnisverwaltung in Bali bescheinigte ihnen exzellente Führung. Sukumaran habe Malkurse angeboten, Chan Gottesdienste geleitet und sie hätten einen hervorragenden Einfluss auf Mitgefangene.

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