Die australische Regierung hat weitere Massnahmen zum Schutz des vor der Ostküste gelegenen Great Barrier Reefs angekündigt. Um den Status des bedrohten Weltnaturerbes zu verteidigen, dürfe künftig kein Aushub mehr in dem Schutzgebiet versenkt werden, teilte Umweltminister Greg Hunt am Samstag.
Die seit Jahrhunderten übliche Praxis müsse «ein für alle Mal» beendet werden. Er habe die Verwaltung des weltberühmten Korallenriffs angewiesen, eine entsprechende Verordnung zu erlassen.
Umweltschützer warnen davor, dass die Korallen und das Seegras durch die Entsorgung des bei Bauarbeiten ausgehobenen Meeresbodens erstickt würden. Sie halten die angekündigten Massnahmen der Regierung für unzureichend, da das angestrebte Verbot lediglich für den als Weltnaturerbe eingestuften Kernbereich des Riffs gelten soll. Die Aktivisten verlangen, den Bann auf umliegende Gebiete auszuweiten.
Druck von der UNESCO
Die UNO-Kulturorganisation UNESCO hatte damit gedroht, das Great Barrier Reef auf die Liste der «gefährdeten» Weltnaturerbestätten zu setzen. Die australische Regierung wurde aufgefordert, bis zum 1. Februar einen Bericht über Schutzmassnahmen für das Korallenriff vorzulegen.
Hunt betonte, seine Regierung habe einen «starken» Schutzplan erarbeitet. «Wir sind entschlossen, das Great Barrier Reef nicht nur für die nächsten Jahrzehnte, sondern für die kommenden Jahrhunderte zu schützen und zu verwalten.» Zuvor hatte der Umweltminister bereits strengere Vorgaben für die Schifffahrt und ein weitgehendes Verbot für den Bau neuer Häfen in der Region angekündigt.
Das Great Barrier Reef ist nicht nur Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten, sondern auch grundlegend für das Funktionieren des Ökosystems der Meere. Seit Jahren schrumpft das Korallenriff in Folge des Klimawandels sowie von Wasserverschmutzung, der Hafenwirtschaft und der Fischerei.