Nach scharfer Kritik von Tourismus- und Agrarverbänden hat die australische Regierung Abstriche an ihren Plänen für die so genannte «Backpacker-Steuer» angekündigt.
Der Steuersatz für ausländische Touristen, die in Australien kurzfristig als Saisonarbeiter Geld hinzuverdienen, werde nur noch 15 Prozent anstelle der zunächst geplanten 32,5 Prozent betragen, kündigte Finanzminister Scott Morrisson am Montag in Canberra an. Allerdings bleibe es dabei, dass die Steuer vom ersten verdienten Dollar an ohne Freibeträge gezahlt werden muss.
Viele der eher finanzschwachen Rucksack-Touristen verdienen sich auf ihrer Australien-Reise etwas Geld beispielsweise als Erntehelfer in der Landwirtschaft hinzu. Bislang hatte für die Verdienste ein Steuer-Freibetrag von 18’200 australischen Dollar (13’500 Franken) gegolten, weswegen viele Backpacker um eine Steuerzahlung herumkamen. Diesen Freibetrag wollte die Regierung aber abschaffen, um mehr Geld einzunehmen.
Tourismusverbände hatten die Pläne kritisiert und vor einer abschreckenden Wirkung auf Australienreisende gewarnt. Besonders scharfe Gegenwehr kam von den Agrarverbänden, die darauf hinwiesen, dass die Saisonkräfte für die Erntehilfe unverzichtbar seien. Der Nationale Farmer-Verband begrüsste nun den Kompromissvorschlag der Regierung.