Eine Neuregelung zu Gunsten von Mädchen in der britischen Thronfolge wird wahrscheinlicher: Dem Vorschlag des britischen Premierministers David Cameron hat sich mit Australien ein weiteres grosses Commonwealth-Land angeschlossen.
Demnach sollen künftig Frauen auch dann zur Königin gekrönt werden können, wenn sie jüngere Brüder haben. Bisher konnte in Grossbritannien eine Frau nur dann Königin werden, wenn sie keine männlichen Geschwister hatte.
„Es ist ja zu erwarten, dass ich als erste Frau in diesem Amt überzeugt bin, dass Frauen Männern in jeder Hinsicht ebenbürtig sind und deshalb unterstütze ich einer Änderung (in der Thronfolgeregelung)“, sagte Australiens Premierminister Julia Gillard am Montag.
Der britische Premierminister David Cameron will den alten Zopf abschneiden, dass Königssöhne ihre älteren Schwestern in der Thronfolge überholen. Dafür braucht er aber die Zustimmung der 15 anderen Länder, in denen die Queen Staatsoberhaupt ist. Dazu gehört auch Australien. Bei einer Commonwealth-Konferenz vom kommenden Freitag an in Perth soll das Thema beraten werden.
Ehe mit Kathokliken
Zusammen mit der Neuregelung soll auch das Verbot von Ehen mit Katholiken für Thronfolger abgeschafft werden. Bisher dürfen Thronfolger zwar Partner aus allen Religionen der Welt ehelichen. Eine Eheschliessung mit Katholiken jedoch führt zur Streichung aus der Thronfolge.
Bislang haben Söhne Vorrang vor ihren Schwestern in der Thronfolge. Königin Elizabeth kam 1952 nur auf den Thron, weil sie keine Brüder hatte. Die Queen hält sich gerade in Australien auf. Sie eröffnet in Perth das Treffen der Commonwealth-Länder. Das Thema der Thronfolgeregelung dürfte dort am Rande zur Sprache kommen.