Australien hat am Samstag Pläne zur Bohrung eines 400 Meter tiefen Lochs im Eispanzer der Antarktis vorgestellt. Das Projekt solle Erkenntnisse zur Entwicklung des Erdklimas liefern, sagte Australiens Umweltminister Tony Burke. Diese sollen bei der Reaktion auf den Klimawandel helfen.
Das Eis enthält laut Burke „die geschriebene Geschichte unserer Atmosphäre und unserer Wassers“. Die Bohrung in einer Region mit sehr starkem Schneefall werde deutlich mehr Einzelheiten liefern, als bei ähnlichen früheren Bohrungen.
Das Aurora Basin North Projekt sieht eine 400 Meter tiefe Bohrung an einer Stelle im Osten des Kontinents vor, 600 Kilometer ins Landesinnere von der australischen Forschungsstation Casey Station. Der Eispanzer ist dort mehr als drei Kilometer dick.
Die achtwöchige Bohrung soll Proben aus 2000 Jahren bringen. Sie soll zunächst im Dezember 2013 mit einer Reise französischer Forscher an die Bohrstelle beginnen. Es werden Wissenschaftler aus Australien, Frankreich, Dänemark und den USA an dem Projekt beteiligt sein.
Laut Burke soll das Projekt eine noch tiefer reichende Bohrung vorbereiten, um noch älteres Eis zu erreichen. In den kommenden Jahren solle es Bohrungen verschiedener internationaler Konsortien geben, um bis zu eine Million Jahre altem Eis vorzustossen, sagte der Umweltminister. Derartiges Eis wird von Wissenschaftlern als „Heiliger Gral“ betrachtet.