Australiens regierende Labor Party hat für die Aufhebung eines seit langem bestehenden Uran-Exportverbots an Indien gestimmt. 206 Delegierte stimmten auf dem Labor-Parteitag am Sonntag in Sydney für den Vorschlag von Premierministerin Julia Gillard, 185 lehnten das Vorhaben ab.
Australien hatte die Atommacht Indien bislang vom Uranhandel ausgeschlossen, weil das Land den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat.
Gillard argumentierte, dass es irrational sei, Uran an aufstrebende Länder wie China, nicht aber an Indien als „grösste Demokratie der Welt“ zu verkaufen. Der australische Aussenminister Kevin Rudd sagte jedoch, dass Indien sich vor Beginn des Uranhandels zu strengen Vorschriften bekennen müsse.
2005 hatte Indien bereits ein Abkommen mit den USA unterzeichnet, in dem sich das Land zur Trennung ziviler und militärischer Nuklearanlagen sowie zu den Sicherheitsstandards der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bekennt.
Australien nutzt selbst keine Atomenergie, ist aber der drittgrösste Uranproduzent der Welt. Das Land verfügt über die weltweit grössten Uranvorkommen und exportiert das Material nach China, Japan, Taiwan und in die USA. Kritiker bezeichneten die Entscheidung der Labor Party, auch Indien in den Handel miteinzubeziehen, als einen Schlag für die weltweite Nichtverbreitungspolitik.