Ein australischer Gesundheitsbeamter ist am Dienstag wegen Betrugs in mehrfacher Millionenhöhe angeklagt worden. Nach drei Tagen auf der Flucht war der 36-Jährige am Vortag festgenommen worden.
Er erschien am Dienstag barfuss, unrasiert und in Gefängniskluft vor einem Gericht in Brisbane, wie örtliche Medien berichteten. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.
Er soll bis zu 16 Millionen australische Dollar (15 Mio. Franken) staatlicher Gelder unterschlagen und damit seinen ausschweifenden Lebensstil mit mehreren Luxus-Sportwagen und einem Meerblick-Apartment finanziert haben.
Nach Angaben seines Anwalts Adam Magill bleibt der ehemalige ranghohe Beamte bis zu einem Gerichtstermin Mitte Januar in Untersuchungshaft. Sein Mandant habe gesundheitliche Probleme, sagte Magill vor dem Gerichtsgebäude.
Skandal um Skandal
Der Fall ist nach Regierungsangaben einer der grössten Betrugsskandale in der Geschichte Australiens. Als Reaktion löste die Regierungschefin von Queensland, Anna Bligh, in dieser Woche das skandalumwitterte Gesundheitsministerium des nordöstlichen Bundesstaats auf und bildete stattdessen zwei kleinere Behörden.
Vor einigen Jahren war das Ministerium bereits in die Schlagzeilen geraten, als mehrere Patienten bei misslungenen Operationen ums Leben kamen oder verletzt wurden.
Zuletzt sorgte ein weiterer Skandal für Aufsehen, als bekannt wurde, dass Angestellte mit rund 74 Millionen Dollar überbezahlt wurden, andere dagegen unterbezahlt oder gar nicht bezahlt wurden.