Ein australischer Pfleger ist wegen elffachen Mordes an ihm anvertrauten Heimbewohnern durch Brandstiftung zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Richterin Megan Latham begründete das Strafmass für den 37-Jährigen am Donnerstag mit der «Abscheulichkeit» und der «Grausamkeit» seines Verbrechens.
«Die Schmerzen und die Angst der Opfer müssen schrecklich gewesen sein», sagte sie. Die vorwiegend älteren Heimbewohner hätten sich ohne Hilfe nicht retten können.
Der Pfleger hatte zum Prozessauftakt in Sydney gestanden, das Heim im Jahr 2011 bewusst angezündet und sich danach als Retter der Überlebenden inszeniert zu haben. Drei der hilflosen Opfer waren seinerzeit in den Flammen umgekommen, acht weitere erlagen im Spital ihren Verletzungen.
Der Angeklagte arbeitete damals im Schichtdienst, viele seiner Patienten waren demenzkrank oder blind. Das Heim hatte zwar Notausgänge und Feuerlöscher, aber keine Sprinkleranlage.
Kollegen und Nachbarn beschrieben den Pfleger damals als freundlichen, aber schweigsamen und zurückgezogen lebenden Mann. Noch während die Löscharbeiten liefen, hatte der Brandstifter vor Journalisten behauptet, er habe «schleunigst getan, was ich konnte, um alle herauszuholen».
Vor Gericht sagte der Mann später aus, er habe durch das absichtlich gelegte Feuer die Polizei und Heimverwaltung vom Diebstahl von mehr als 200 verschreibungspflichtigen Pillen ablenken wollen. «Es war, als wenn Satan mir gesagt hätte, das es richtig ist, das zu tun», lautete die Erklärung des Pflegers.