Australischer Sender sagt Familie von Krankenschwester Geld zu

Nach dem Tod einer Londoner Krankenschwester wegen eines Scherzanrufes von zwei australischen Radiomoderatoren will ihr Sender den Hinterbliebenen mindestens 500’000 australische Dollar (rund 490’000 Franken) zur Verfügung stellen.

Blumen vor dem König-Edward-VII-Spital in London als Ausdruck des Beileids mit der verstorbenen Krankenpflegerin (Bild: sda)

Nach dem Tod einer Londoner Krankenschwester wegen eines Scherzanrufes von zwei australischen Radiomoderatoren will ihr Sender den Hinterbliebenen mindestens 500’000 australische Dollar (rund 490’000 Franken) zur Verfügung stellen.

Bis Ende des Jahres würden alle Werbeeinnahmen von 2DayFM an die Familie der Krankenschwester Jacintha Saldanha gehen, teilte der Sender mit. Die Summe für den von ihrem Arbeitgeber angekündigten Gedenkfonds werde sich auf mindestens eine halbe Million australische Dollar belaufen.

„Wir hoffen, dass wir mit unserem Beitrag zu einem Gedenkfonds dabei helfen können, die Familie Saldanha in einer schwierigen Zeit mit der Unterstützung zu versorgen, die sie braucht“, erklärte Rhys Holleran, Chef des Medienkonzerns Southern Cross Austereo, dem 2DayFM gehört. „Es tut uns sehr leid, was passiert ist.“

Saldanha war vor einer Woche im König-Edward-VII.-Spital ans Telefon gegangen, weil um diese Zeit der Empfang nicht besetzt war. Auf der anderen Seite des Hörers gaben sich die 2DayFM-Moderatoren Mel Greig und Michael Christian als Königin Elizabeth II. und Prinz Charles aus.

Sie erkundigten sich nach dem Zustand der schwangeren britischen Herzogin Kate, die in dem Spital wegen schwerer Übelkeit behandelt wurde. Saldanha stellte den Anruf zu einer Kollegin durch, die Auskunft gab.

Ursachenforschung geht weiter

Die Suche nach den Ursachen der Tragödie geht unterdessen weiter. Die Leiche der 46-Jährigen sollte obduziert werden, wie die Polizei mitteilte. Im Laufe der Woche werde vermutlich eine Untersuchungskommission zusammenkommen. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, sagte die Polizei nicht.

Der britische Premierminister David Cameron hatte den Tod der Frau am Montag als „Selbstmord“ bezeichnet. Es sei eine „absolute Tragödie“. Auch Medien waren nach dem Tod der Frau am Freitag davon ausgegangen, dass sie sich das Leben nahm. Offiziell bestätigt ist das aber nicht.

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