Kochbloggerin Franca Hänzi hat nach dem Zufallsprinzip vier Basler Restaurants getestet und landete seltsamerweise immer vor Tellern mit asiatischen Gerichten. Das Fazit: Sehr erfreulich.
Kochbloggerin Franca Hänzi hat nach dem Zufallsprinzip vier Basler Restaurants getestet und landete seltsamerweise immer vor Tellern mit asiatischen Gerichten. Das Fazit: Sehr erfreulich.
«Goji»: Der elegante Asiate macht richtig Laune
Wir haben da so einen Tipp bekommen («un-be-dingt hingehen!!!»), sonst hätten wir ehrlicherweise kaum je ins «Goji» gefunden. Lag schlicht nicht auf unserem Radar. Das asiatische Restaurant will «anders» sein, ein «neues Erlebnis» – ohne Sweet-and-Sour-Gerichte oder Frühlingsrollen. Was sofort auffällt: Es fehlt das übliche asiatische Dekor. Man wähnt sich in einer Szenebeiz mit charmanter Terrasse direkt am Rhein. Das gefällt uns.
Die Vorspeisen haben es in sich: frisch, schön angerichtet, sehr fein. Wir sind unvoreingenommen, aber sofort positiv angetan. Es geht im gleichen Stil weiter mit den Hauptgängen: Ente, Rindfleisch, Poulet, das Gemüse – alles extrem schmackhaft und liegt schön auf dem Teller. Es herrscht richtig gute Laune am Tisch.
Ja, das Goji ist anders als alles andere, was wir bisher an asiatischem Essen in Basel entdeckt haben, einfach ganz ausgezeichnet. Und dann die Vorspeisen! Sehr freundliche Bedienung, gute Beratung bei der Weinauswahl. Es passiert selten, dass, wenn man nach dem ersten Schluck merkt, den falschen Wein ausgesucht zu haben, die Flasche ohne Aufhebens auswechseln darf. Wir liebten die Vorspeisen. Das Goji muss man kennen. Und verpassen Sie nicht die Vorspeisen!
Restaurant Goji Basel, Untere Rheingasse 11, 4058 Basel. Montag bis Freitag mittags und abends geöffnet, Samstag 18 bis 23 Uhr.
«TukTuk» – Das schnelle Buffet mit Qualität
Das Lokal an der Austrasse Ecke–Leimenstrasse (ehemals «Cosmopolit») hat sich einen Namen gemacht mit seinem wochentäglichen Mittagsbuffet. Im hinteren Teil des zweckmässig eingerichteten Restaurants erwartet die Gäste im eigens hergerichteten Raum ein übersichtliches Buffet. Dieses bietet alles, was man sich wünscht, aber (wie schön!) nicht mehr. Eine Suppe, Salat, mehrere thailändische Gerichte mit oder ohne Fleisch, kleine, sehr knusprig-zarte Frühlingsrollen, Fruchtsalat zum Dessert.
Das wäre alles keine spezielle Erwähnung wert. Buffet ist Buffet (und ich bin ehrlicherweise kein wirklicher Freund von Buffets), aber die sehr freundliche Gastgeberfamilie schafft es, richtig gute Qualität zu bieten. Die thailändische Küche erlaubt, mehrere Gerichte gleichzeitig auf den Teller zu schöpfen. Das sollte man im «TukTuk» unbedingt tun. Gutes Preis-Leistungsniveau.
Wirklich sehr empfehlenswerte Adresse für Liebhaber der authentischen, thailändischen Küche, die gerne auf die Schnelle gut essen. Abends à la carte-Service. Die Inhaberin rät uns, rechtzeitig zu reservieren.
TukTuk Thai Kitchen, Leimenstrasse 41, 4051 Basel. Montag bis Freitag mittags und abends geöffnet, Samstag 17.00 bis 23.30 Uhr.
«Rhypark»: Lässt keine Wünsche offen
Wir testen alles: die wöchentlich wechselnde Mittagskarte an einem komplett verregneten Freitag, der Brunch an grau-trübem Sonntagmorgen, den Abendservice an spätsommerlichem Samstag bei lauen Temperaturen auf der Terrasse. Weil wir in eine asiatische Testrunde geraten sind, wählen wir ein Mittagsgericht, das aber für alles andere gleichermassen spricht: ein vegetarisches Curry mit Kichererbsen und Maisbrot, vorgängig ein sehr hübsch angerichteter Salat im Glas und zweierlei Gemüsesüppchen.
Das Curry hat für den Liebhaber von scharfen Gerichten (mein Test-Mit-Esser) und alle anderen, die Schärfe am Curry nicht mögen (ich selbst), die genau richtige Dosierung auf der Schärfe-Skala. Ich frage mich, wie man das hinbekommt. Wirklich sehr, sehr gut abgeschmeckt. Es bleibt ein wohlig-warmes Gefühl in der Magengegend.
Das «Rhypark»-Team liebt Details, überlässt nichts dem Zufall. Wir hören Lob vom Nachbartisch, es ist sehr berechtigt. Freundlich-zuvorkommender Service. Die Preis-Leistung ist top, auch abends, wo sich das Personal erfreulicherweise Zeit nimmt für Menü- und Weinberatung.
Entschleunigung, schöner Blick aufs Wasser, auf die Fähre, entspannte Atmosphäre, man fühlt sich rundum wohl. Höchste Punktvergabe. Dies gilt übrigens auch für den Sonntagsbrunch, wobei wir das Konzept mit den «upgrades» etwas seltsam finden.
Restaurant Rhypark, Mülhauserstrasse 17, 4056 Basel. Dienstag bis Freitag mittags und abends geöffnet, Samstag ab 18 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr.
«Nooch» am Barfi: Solide Adresse für jede Unzeit
Es ist unklar, was in der Gerbergasse passiert. Die asiatischen Restaurants schiessen wie Pilze aus dem Boden. Das «Nooch» ist ein Lokal, das sich schon länger erfolgreich behauptet. Die Karte ist ansprechend und vielfältig. Das Essen kommt auch zu Stosszeiten sehr schnell an den Tisch.
Das «Nooch» als Fast Food zu bezeichnen wäre trotzdem nicht ganz korrekt. Das Interieur hebt sich von Gängigem ab. Man sitzt gut, und im ersten Stock sogar gemütlich. Wer Rührgebratenes mag, ist hier richtig. Das Gemüse knackig, die Nudeln und der Reis gut gewürzt. Die Teller und Schüsseln sind auch optisch eine Freude. Wie viel es doch ausmacht, wenn Essen schön präsentiert wird und nicht zu einem Berg aufgehäuft an den Tisch kommt (wie es leider in China- und Thairestaurants öfter der Fall ist).
Die Bedienung konzentriert sich auf das Wesentliche, nämlich schnell und effizient ihre Arbeit zu erledigen. Ein kleines bisschen freundlicher wäre auch ok. Sehr gute kalte und warme Tees. Das «Nooch» ist eine Adresse, die zu jeder Tageszeit sehr präsentables und preisgünstiges Essen garantiert und deshalb aus der Gerbergasse eigentlich nicht mehr wegzudenken ist.
«Nooch», Gerbergasse 73, 4001 Basel. Täglich von 11 bis 23 Uhr geöffnet.
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Franca Hänzi schreibt regelmässig leckere Alltagsrezepte im Leibspeise-Blog. Seit 2007 in Südfrankreich zuhause, geht sie «Auswärts essen in Basel», wenn sie mal wieder in der Stadt ist. Letztes Jahr besuchte sie das «Küchlin», «Au Violon», «Zum Kuss», «Noohn» und «Zum Isaak».