Auswärts essen in Basel – Teil 1

Alles wie immer oder besser? Eine willkürliche Beizentour in der Innenstadt. Auf Besuch im heimatlichen Basel bietet sich Zeit und Musse für einen kleinen Test meiner Lieblingslokale in der Innenstadt sowie Neuentdeckungen. Alles wie immer? Oder noch besser? Ich möchte betonen, dass es mich immer wieder positiv überrascht: In Basel lässt sich grundsätzlich hervorragend essen. […]

Alles wie immer oder besser? Eine willkürliche Beizentour in der Innenstadt.

Auf Besuch im heimatlichen Basel bietet sich Zeit und Musse für einen kleinen Test meiner Lieblingslokale in der Innenstadt sowie Neuentdeckungen. Alles wie immer? Oder noch besser? Ich möchte betonen, dass es mich immer wieder positiv überrascht: In Basel lässt sich grundsätzlich hervorragend essen. Das Angebot steht auf hohem Niveau. Ganz im Gegensatz zu den Restaurants in der südfranzösischen Provinz. Kein angemessener Vergleich vielleicht, aber in und um Uzès muss man schon ganz genau wissen, wo man sich verpflegen möchte. Die Unterschiede in Bezug auf Frische und Qualität sind immens.

Hier meine (sehr subjektiven und nicht repräsentativen) Eindrücke: Restaurant Kunsthalle. An diesem Mittag sehr gut besucht, wir finden kaum Platz. Der Plat du jour (Fisch) lässt keine Wünsche offen, ebenso die gratinierten Spätzli mit Pilzen. Der Kunsthallen-Klassiker Salsicce al Barolo mit Risotto ist ausgezeichnet. Freundliche Bedienung, alles wie gehabt. Der gelungene Umbau des Office-Bereichs scheint sich positiv auf den Betrieb auszuwirken.

Restaurant Aladin am Barfüsserplatz. Wer die libanesische Küche mag, ist hier an der richtigen Adresse. Sehr freundlicher, unaufdringlicher Service. Die umfangreiche Karte erschwert die Entscheidung, es liest sich alles lecker. Der vegetarische Aladin-Teller entspricht unseren hohen Erwartungen, und wir verlassen das Lokal glücklich und zufrieden. Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Grace, Restaurant und Lounge Bar. Neueröffnung an der Elisabethenstrasse. Es wäre einfach zu sagen, der Betrieb steckt noch in Anfangsproblemen. Unser Besuch war leider insgesamt unerfreulich. Das Schiff fährt durch stürmisches Gewässer, die Mannschaft gibt ihr Bestes, doch der Kapitän ist nicht an Bord. Diese Frage beschäftigt uns den ganzen Abend: Wo ist der Gastgeber? Verbesserungswürdig ist alles, von A wie Ambiance über E wie Empfang, K wie Karte bis Z wie (zu lange Warte-)Zeiten.

Restaurant Atlantis am Klosterberg. Begeistert vor allem, weil das hohe Qualitätsniveau seit Jahren immer gleich ist. Wie schön, dass auf der Mittagskarte ein vegetarisches Menü an erster Stelle aufgeführt ist. Die Teigkrapfen mit Pilzfüllung auf Spinatbett und Currysauce sind top. In diesem Betrieb läuft alles wie am Schnürchen und die Atmosphäre ist trotzdem entspannt. Grosses „like“.

Santapasta in der Rheingasse. Zugegeben, da sind wir voreingenommen, weil Kochblogger-Kollegen Benjamin und Gabriel,  Inhaber des Pastatempels, sowie Koch Emanuele unserer Meinung nach sowieso goldene Händchen in der Küche haben. Tagliatelle ai Porcini oder mit Piselli con Speck – hmmmm! Neu gibt’s im Angebot Salat und feingeschnittenen Bresaola von der Original Berkel-Schneidmaschine auf frischer Foccaccia. Kleines Paradies im Kleinbasel.

Aus aktuellem Anlass testen wir auch die Chäschüechli auf der Herbstmesse, genauer auf dem Barfüsser-, Münster- und Petersplatz. Das allerbeste Produkt ist auch das teuerste: Einen Fünfliber für ein wirklich sehr gutes Gebäck der Firma Sprüngli aus Zürich, erhältlich am Barfi. Kompakter Teig, nicht-fette Käsemasse, gut gewürzt. Es wird gerade so heiss serviert, dass man reinbeissen kann, ohne sich den Mund zu verbrennen. Die Käsemasse läuft beim ersten Biss nicht raus, beim zweiten auch nicht, also kein lästiges Kleckern im Stehen. Dazu ein Glas Prosecco vom gleichen Holzhüttli-Stand – perfekt.

 

 

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