Die holländische Autismus-Doku „De Regels van Matthijs“ von Marc Schmidt hat am Freitag den Grossen Preis des Dokfilmfestivals Visions du Réel in Nyon erhalten. Die Auszeichnung ist mit 20’000 Franken dotiert.
Die Veranstalter konnten sich an der Abschlussgala über gestiegene Besucherzahlen freuen. Die anvisierte Menge von 30’000 Zuschauern wurde zwar nicht erreicht, aber mit über 25’000 – 4000 mehr als letztes Jahr – seien die Budgetvorgaben erfüllt, hiess es.
110 Filme aus 47 Ländern wurden gezeigt und zum Schluss 15 Preise im Gesamtwert von über 115’000 Franken vergeben. Der Spezialpreis der Internationalen Langfilm-Jury in Höhe von 10’000 Franken ging an den finnischen Film „Kovasikajuttu“ (The Punk Syndrom) von J-P Passi und Jukka Kärikkäinen.
In der Schweizer Sektion wurde Manuel von Stürlers Dok-Erstling „Hiver Nomade“ über Schafhirten mit 15’000 Franken ausgezeichnet. „Amore Carno“ von Pippo Delbono erhielt für seine „lyrische Kraft“ und den intelligenten Einsatz neuer Technologien den mit 10’000 Franken dotierten Innovationspreis.
Mit „Man hastam“ von Tara Parsa wurde in der Sektion Premiers Pas eine dritte Schweizer Produktion ausgezeichnet; darin interviewt der Regisseur in den Strassen Teherans Passanten – in einer Gesellschaft, die sich täglich selbst zensiert, keine einfache Sache.
Opfer von behördlicher Zensur wurden auch die Kubanerin Yoani Sanchez und der Chinese Zeng Jinyan, Protagonisten im Dokumentarfilm „Forbidden Voices“ der Schweizerin Barbara Miller. Die Reise der beiden offiziell Eingeladenen nach Nyon wurde von ihren jeweiligen Regimes nicht genehmigt.