Die Autobus AG Liestal (AAGL) hat im vergangenen Jahr etwas weniger Fahrgäste gezählt und ein grösseres Defizit verbucht als 2013. Der Jahresverlust sei auf die Einstellung der defizitären Reisesparte zurückzuführen, teilte die AAGL am Samstag mit.
Mit 8,01 Millionen Einsteigende lag man 2014 nur knapp 28’500 Fahrgäste oder 0,3 Prozent unter dem Vorjahres-Rekordwert, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Die Gesamt-Linienlänge war unverändert, die Fahrleistung etwas tiefer – indes nur bei Reisen und Extrafahrten, während die Linien etwas mehr Kilometer absolvierten.
Das Unternehmen bediente mit 108,45 rechnerischen Vollzeitstellen 15 Strecken bis nach Basel sowie in je eine Gemeinde im Fricktal und Schwarzbubenland. Von den weiterhin 38 Linienbussen wurden zwei durch moderne viertürige Gelenkbusse ersetzt. Derweil wurden zwei Reise- und fünf Kleinbusse abgestossen; die restlichen beiden Reisebusse werden 2015 verkauft.
Die defizitäre Reisesparte war im Oktober eingestellt worden. Offene Verbindlichkeiten wirkten sich auf den Jahresabschluss aus. Die ausserordentlichen Abschreibungen werden mit 327’000 Franken beziffert.
Teure Pensionskassen-Ausfinanzierung per 2015
Als weitere «finanzielle Herausforderung» nennt das Communiqué die Reform der Basellandschaftlichen Pensionskasse (BLPK): Per Ende 2014 schoss die AAGL 5,54 Millionen Franken ein, um für ihre Versicherten die Deckungslücke zu schliessen und die Kosten des Primatwechsels abzugelten. 2013 war der Deckungsgrad bei ihren Aktiven bei 93 Prozent gelegen, bei den Rentnern jedoch nur bei 78,8 Prozent.
Die Gesamtausgaben sanken jedoch nur leicht auf 25,45 Millionen Franken. Weil der Ertrag etwas stärker nachliess, resultierte ein Verlust von 177’155 Franken. Im Vorjahr hatte das Defizit 51’253 Franken betragen, 2012 waren es 432’281 Franken gewesen – letztmals schwarze Zahlen waren 2011 mit einem Gewinn von 95’238 Franken verbucht worden.
Die Fahrplanstabilität ist für den strassengebundenen öffentlichen Verkehr ein Problem. Die AAGL bedient deswegen die Basler Endhaltestelle der Linie 80/81 in den Abendstosszeiten nicht am Aeschengraben, sondern beim «Hammering Man», weil die Überquerung des Aeschenplatzes die Busse dann jeweils zehn bis 20 Minuten kostet.