Autodiebe haben es besonders auf deutsche Marken abgesehen. Laut dem Versicherer Allianz Suisse werden BMWs, Audis, VWs und Porsches am häufigsten geklaut. Die Fahrzeugknacker sind besonders zwischen August und November aktiv.
62 Prozent der in den vergangenen fünf Jahren gestohlenen Autos waren von einem der deutschen Prestigehersteller. Zählt man Opel noch dazu, kommen die deutschen Hersteller auf 64 Prozent – allerdings ist die Marke aus Rüsselsheim bei den Gaunern einiges weniger beliebt als die übrigen Fabrikate.
Die Allianz Suisse zählte in ihren Dossiers innerhalb von fünf Jahren 396 gestohlene Fahrzeuge. In den Top Ten der meistentwendeten Autos finden sich auch Honda, Volvo, Mazda und Toyota. Ärgerlich ist für die Besitzer, dass Autodiebstahl die am seltensten aufgeklärte Straftat ist: Die Quote lag 2013 bei 2,9 Prozent, wie die Allianz Suisse am Donnerstag mitteilte.
Prestige ist Risiko
Auch relativ gesehen sind die deutschen Premium-Marken diebstahlgefährdet: Das grösste Risiko, eines Tages in einer leeren Garage oder auf einem leeren Parkplatz zu stehen, haben die Besitzer von BMWs und Audis. Die höchste Diebstahlfrequenz, gemessen an den zugelassenen Autos, haben aber die in Marktnischen angesiedelten Luxuswagen von Bentley, Maserati, Porsche, Ferrari und Lexus.
Dass die Diebe auf Prestige achten, zeigt das untere Ende der Rangliste. Vergleichsweise ruhig schlafen können Besitzer von Autos, die gemeinhin über weniger emotionale Ausstrahlung verfügen: Von Modellen der Marken Ford, Nissan, Peugeot, Renault oder Hyundai lassen die Diebe eher die Finger.
Auch Opel und Toyota haben eine tiefe Diebstahlfrequenz, auch wenn sie wegen ihrer hohen Verbreitung in den Top Ten der absoluten Diebstahlzahlen auftauchen. Die tiefste Diebstahlfrequenz hat der in der Schweiz ebenfalls beliebte Subaru.
Multitasking
Der Grund, weswegen Autodiebe vor allem im Herbst zuschlagen ist derselbe wie bei den Hauseinbrüchen, die sich ebenfalls nach dem Sommer häufen: Die frühere Dämmerung erleichtert die Durchführung eines Diebstahls.
Ausserdem sind die Diebe wohl daran interessiert, bei ihren Raubzügen den Nutzen zu optimieren: Jörg Zinsli, Leiter Schaden bei der Allianz Suisse, vermutet, dass Diebesgut aus Wohnungen nicht selten gleich in einem gestohlenen Auto transportiert wird.