Ein 36-jähriger Autohändler aus dem Kanton Glarus hat mit zwölf gestellten Autounfällen Versicherungsgelder für rund 300’000 Franken ertrogen. Das Bezirksgericht Zürich verurteilte ihn zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von drei Jahren, zehn Monate davon unbedingt.
Das Gericht sprach den Beschuldigten in einem verkürzten Verfahren unter anderem des gewerbsmässigen Betrugs und falscher Anschuldigung schuldig. Der Gerichtsvorsitzende sprach von einem erheblichen Verschulden. So habe der Betrüger mit seinem planmässigen Vorgehen eine grosse kriminelle Energie und Unverfrorenheit an den Tag gelegt.
Dem Autohändler ging es Ende 2008 finanziell schlecht. Da kam er zusammen mit einem Komplizen auf die Idee, mit einem gestellten Autounfall Versicherungsgelder zu kassieren. Der zuerst im Kanton Tessin ausgeführte Plan ging auf. Nach einer absichtlichen Kollision mit zwei Fahrzeugen kassierte der Glarner von der Versicherung rund 30’000 Franken.
Betrüger schützte sich mit Helm
Der erfolgreiche Betrug machte Appetit auf mehr. Gemäss Anklageschrift organisierte der Garagist bis zum Sommer 2010 mit verschiedenen Mittätern weitere elf «Unfälle» – so etwa in Zürich, Urdorf ZH, Oberurnen GL und Reichenburg SZ. Zuletzt war der Beschuldigte in Elgg, Wenzikon ZH und im Kanton Thurgau aktiv.
Um sich nicht zu verletzen, zog der Beschuldigte bei den gewollten Crashs wiederholt einen Schutzhelm an. Die Fahrzeuge sollten möglichst stark beschädigt werden, ohne dass er sich selbst verletzte. Danach schröpfte er verschiedene Versicherungen.
Im September 2010 flog der Glarner dank eines misstrauischen Versicherungsbeamten auf und kam danach für 52 Tage in Untersuchungshaft. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass der Beschuldigte innerhalb von 18 Monaten rund 300’000 Franken ertrogen hatte.