Anlässlich der Fête du Peuple jurassien hat die Autonomiebewegung Mouvement autonomiste jurassien (MAJ) für ein Ja zur Jura-Vorlage am 24. November geworben. Gleichzeitig wurde der politische Gegner aufs Korn genommen.
Die berntreue Seite ziehe leere Ideologie einer echten Reflexion über die politische Zukunft des Kantons vor, sagte MAJ-Generalsekretär Pierre-André Comte am Sonntag in einer Ansprache in Delsberg.
Er kritisierte den Entscheid der Gruppe Force démocratique (DJ), vor der Abstimmung keine Debatte zu führen. Comte bezeichnete dies als «unverantwortlich». Die Gegner erzeugten damit ein Klima des Zweifels und der Unruhe.
Wird die Vorlage von den Stimmberechtigten im Jura und im Berner Jura angenommen, können die Regierungen der beiden Kantone ein Verfahren zur Gründung eines neuen Kantons einleiten. Dazu Ja zu sagen, sei «Demokratie zu wagen», sagte Comte.
Béliers-Aktion in Bern
Die Béliers-Gruppe unterstützte die Pro-Kampagne am Samstag mit einer Aktion in Bern. Aktivisten deponierten vor dem Historischen Museum einen Stuhl mit ungleich langen Beinen in einem Zementblock, auf welchem die Namen der bisherigen bernjurassischen Vertreter im Bundeshaus verzeichnet waren. Damit wollten sie das Ungleichgewicht ausdrücken, das mit dem Verlust des Sitzes 2011 entstanden war.
Die Fête du Peuple geht am nächsten Freitag mit einem Gedenkanlass für Roland Béguelin und Roger Schaffter weiter. Die beiden verstorbenen Politiker gelten als Väter des Kantons Jura.