Eine seit fast zwei Jahren bestehende Autoren-Initiative hat am Montag, dem Tag der Verleihung des Deutschen Buchpreises, ihre Forderung nach einem Österreichischen Buchpreis bekräftigt.
In einem Offenen Brief an den Hauptverband des Österreichischen Buchhandels sowie an die Kulturpolitik verlangen die Unterzeichner: Ein eigener, jährlich bei der «Buch Wien» vergebener Österreichischer Buchpreis soll der heimischen Literaturproduktion mehr Aufmerksamkeit sichern.
«Die österreichischen Autorinnen und Autoren, die österreichischen Verlage, die österreichische Literaturproduktion und der österreichische Buchmarkt insgesamt haben längst mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihnen die jetzigen Umstände ermöglichen», heisst es in dem Schreiben.
Darüber hinaus wird der «eklatant falsche und verzerrende Eindruck» beklagt, «den die österreichischen Medien mit ihrer Berichterstattung über den Deutschen Buchpreis und die dafür nominierten Bücher noch verstärken». Dieses Jahr hat es kein österreichischer Autor auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises geschafft, wohl aber zwei aus der Schweiz.
Die Initiative fordert, der österreichische Buchmarkt solle «auf das erprobte und bewährte Marketinginstrument der Buchpreise» nicht verzichten. Dies wird u.a. von den Literaturkritikern Klaus Zeyringer, Daniela Strigl und Klaus Nüchtern sowie den Autoren Franz Schuh,, Peter Rosei und Dimitre Dinev unterstützt.
Die Schweiz hat seit 2008 einen eigenen Buchpreis. Er wird vom Verein Literaturfestival Basel in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) ausgelobt. Es hat sich gezeigt, dass der Preis seinen Zweck erfüllt: Die nominierten Bücher, vor allem natürlich der Sieger, erleben durch die Auszeichnungen eine zweite Rezeptionswelle.